Da steht sie nun, die Wacht am Rhein und fragt sich, ob die Burka oder der Hitlergruß schlimm sei. Oder Pegida als solches. Das mit dem Vollschleier hat sie schon länger im Programm, halbseidene Führerpersonen ist Neuland. Und da werden gewisse Kontinuitäten wohl nie sterben. Immer wenn der Frack saust, kippt das scheinheilige Deutsche Untertanenvolk nach Rechts weg. Julia nicht, die stand da schon immer und hielt Wache, dass sich niemand an der CDU vorbeidrücken konnte. Und dann dieses fast epische Satzkonstrukt.

“Ich mag natürlich auch keinen, der sich mit einem Hitlergruß ablichten lässt und Anführer einer Pegida-Demonstration ist. Dennoch ist das Recht auf freie Meinungsäußerung, auch wenn einem die Inhalte nicht gefallen, grundlegend für unsere freie Gesellschaft.”

Vielleicht hat man sie auch einfach nur missverstanden, das stramme Mädel aus dem Rheinland und die Pointe blieb irgendwo zwischen Hirn und Mund stecken? Nein, dass hat sie sicher nicht gemeint die Julia, als sie versuchte Hitlergrüße, Pegida und Meinungsfreiheit auf die demokratische Sollbruchstelle zu pressen. Ãœbersetzungsversuch: Hier darf jeder sagen, was er will, auch wenn es der größte Blödsinn ist. Und Blödsinn ist immer noch Chefsache der CDU, wenn es um “Meinungen” geht. Vor allem jetzt, wo der verzweifelte Versuch angelaufen ist, die rebellischen Schäfchen vom AfD-Vorhof runterzukriegen.

Man könnte natürlich auch sagen: Bei mir kann jeder machen was er will, auch wenn es strafbar sein könnte. Herr Schwarwel hat also auch mal versucht, auf das Niveau zu gehen. Kein schöner Anblick, in der Tat. Aber Satire … na Sie wissen schon: Je suis Charlie und so.

Nur eines muss man endlich mal klarstellen. Pegida will gar nicht zurück ins Dritte Reich. Warum auch, da haben die Deutschen nur wieder mal den Arsch vollbekommen. Das kraftvolle Abhitlern einiger Volksdeutscher in den vergangenen Wochen sind alles geschichtliche Missverständnisse – bei dem Bildungsniveau auch nicht ganz überraschend.

Es geht zurück in die Zukunft mit den alten Preußen, Kaiser, Gott und Pickelhaube. Dahin, wo noch der größte Depp sich im Herrenvolk glaubte, Neger auspeitschen gut fand, die Missionarsstellung Renaissance hatte und der Russe dem kriegsbesoffenen Volk der Völker noch nicht den Staub aus der Fontanelle geblasen hatte.

Also Freunde da in Dresden und Leipzig. Dass hier ist Euer Lied. Und lasst das Abhitlern und die arme andere Hymne bleiben. Aluhut aufsetzen und singen. Sonst bringt Ihr die Julia noch mehr durcheinander und sie hält Euch tatsächlich für Nazis. Und das kann nun wirklich keiner wollen. Oder?

Heil dir im Siegerkranz,
Herrscher des Vaterlands!
Heil, Kaiser, dir!
Fühl in des Thrones Glanz
die hohe Wonne ganz,
Liebling des Volks zu sein!
Heil Kaiser, dir!

Und wehe, es klingt wieder so mistig wie die letzten Singereien.

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