„Spielzeug Auto? “ unter diesem Titel startete die neue bundesweite Kampagne der BUNDjugend am Wochenende mit einer Auftaktaktion in Hannover. Im Rahmen der Kampagne setzten sich Jugendliche für ein Umdenken in der Verkehrspolitik ein und gegen den autofixierten Bundesverkehrswegeplan 2030 von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

Jugendliche schicken ihre Spielzeugautos an Alexander Dobrindt

„Wir spielen nicht mehr mit Autos, sie sind für uns kein Statussymbol mehr,“ erklärt Carolin Lotter aus dem BUNDjugend Bundesvorstand. „Der Bundesverkehrswegeplan zeigt dagegen eindeutig, dass in der Politik noch mit Autos gespielt wird. Daher schicken wir unsere alten Spielzeugautos an Alexander Dobrindt. Soll er doch damit spielen, anstatt die Natur und unsere Zukunft zu verbauen.“

Deutschlandweit ruft die BUNDjugend Jugendliche dazu auf, ihre alten Spielzeugautos an den Bundesverkehrsminister zu schicken und sich in den nächsten Monaten mit eigenen kreativen Aktionen für eine klimafreundliche und zukunftsfähige Verkehrspolitik einzusetzen. Mit dem Hashtag #Spielzeugauto erzählen Jugendliche online warum sie sich an der Aktion beteiligen und inspirieren andere, sich ebenfalls für eine Verkehrswende stark zu machen.

Für ein Umdenken in der Verkehrspolitik

„Anscheinend bekommt man im Bundesverkehrsministerium nicht mit, wie moderne zukunftsfähige Mobilität heute funktioniert,“ so Carolin Lotter. „Wir brauchen nicht immer mehr neue Straßen für noch mehr Autos, sondern ein Gesamtkonzept für die Verkehrsplanung, das den Klimazielen nicht entgegensteht.“

Mit dem Bundesverkehrswegeplan 2030 wird jetzt festgelegt, in welche Verkehrsprojekte die Steuergelder in den nächsten 15 Jahren fließen. In den nächsten Monaten müssen sich die Bundestagsabgeordneten entscheiden, ob sie den veralteten Mobilitätskonzepten zustimmen oder zukunftsfähige Alternativen auf den Weg bringen wollen. Für die BUNDjugend ist klar: Dobrindt darf mit seinem Plan nicht durchkommen. Statt den auf fossilen Brennstoffen basierten Individualverkehr zu fördern, müssten Umweltziele im Verkehr – Minderung der Treibhausgase, der Schadstoffe, des Lärms sowie Schutz von Natur und Landschaft – oberste Priorität haben.

„Das Straßenbauprogramm ignoriert die Standards einer guten Bürgerbeteiligung, die Chancen einer modernen integrierten Verkehrsplanung und die Klimakrise“, sagt der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh. „Bevorzugt werden überdimensionierte Straßenneubauprojekte, mit denen Minister Dobrindt möglichst viele Wahlkreise beschenken will. Umweltgerechte und vernünftige Alternativen wurden bislang bei keinem einzigen der etwa 1300 Straßenprojekte berücksichtigt. Die Abgeordneten müssen sich jetzt an ihre Versprechen einer guten Bürgerbeteiligung erinnern und eine Alternativenprüfung verlangen.“

Die BUNDjugend Kampagne: www.bundjugend.de/spielzeug-auto
Eine BUND-Stellungnahme zu den Ausbaugesetzen unter: www.bund.net/pdf/bvwp-stellungnahme

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