Im nächsten Bund-Länder-Programm Soziale Stadt, das 2016 neu startet und bis 2025 reicht, wird Reudnitz nicht mehr enthalten sein, wenn Leipzig seine neuen Fördergebiete anmeldet. Reudnitz gehört längst zu den Leipziger Wachstumsstadtteilen. Und dass es vielen Leuten hier gut geht, sieht man an einer altbekannten Tatsache: zugeparkten Straßen. Auch in der Eilenburger Straße braucht man jetzt mehr Parkplätze.

Für eine Kompletterneuerung der Eilenburger Straße reicht es zwar nicht, das Geld. Eine halbe Million Euro ist da, die auch kurzfristig eingesetzt werden kann. “Die nicht beitragsfähigen Kosten der Maßnahme werden aus sanierungsbedingten Einnahmen (Ausgleichsbeträge) des Sanierungsgebiets ‘Reudnitz’ finanziert”, heißt es jetzt in der Vorlage, die sich mit dem Mini-Sanierungsprojekt beschäftigt, denn erneuert werden soll die Eilenburger in diesem Jahr nur zwischen der Josephinenstraße und der Rubensstraße.

Beschlossen wurde die Maßnahme schon im September in der Dienstberatung des OBM: “Die Finanzierung erfolgt nach den Festlegungen der OBM Dienstberatung vom 15.09.2015, durch die Verwendung der prognostizierten Einnahmen aus Ausgleichsbeträgen der Sanierungssatzung ‘Leipzig Reudnitz’ und Prioritätenliste. Wegen Ihrer Dringlichkeit ist dieser Abschnitt der Eilenburger Straße an 1. Stelle in der Liste zur Reinvestition von Ausgleichsbeträgen eingestuft.”

Die Vorlage verweist auf den schlechten Zustand des Straßenpflasters und der Gehwege in diesem Abschnitt, der freilich auch deshalb ein bisschen wichtiger als der ganze Rest der Eilenburger Straße erscheint, weil hier der zentrale Fußgängerüberweg in den Lene-Voigt-Park liegt. Und die Lage am Lene-Voigt-Park wird auch extra betont. Und so nebenbei nutzt man die Gelegenheit, nicht nur den Straßenbelag bis auf 30 Zentimeter in die Tiefe zu erneuern und die Gehwege wieder neu zu richten und zu pflastern, man will auch mehr Parkraum schaffen.

In der Vorlage klingt es so: “Die Maßnahme umfasst den Ausbau der Eilenburger Straße zwischen der Josephinenstraße und Rubensstraße auf einer Länge von ca. 241 m. Derzeit wird beidseitig in Längsaufstellung geparkt. Die Gesamtbreite der Verkehrsanlage beträgt ca. 17 m. Die vorhandene Fahrbahn weist eine Breite von ca. 10 – 12 m auf. Der Straßenquerschnitt wird verändert. Zukünftig wird die Fahrbahn 5,50 m breit ausgebildet. Nördlich werden Senkrechtparker (4,30 m) und südlich Längsparker (2,00 m) angeordnet. Die südliche Gehbahn erhält eine Breite von 2,40 m – 2,60 m. Die nördliche Gehbahn wird 2,70 m – 2,80 m ausgebaut.”

Der Fußgängerüberweg zum Lene-Voigt-Park an der Josephinenstraße. Foto: Ralf Julke
Der Fußgängerüberweg zum Lene-Voigt-Park an der Josephinenstraße. Foto: Ralf Julke

426.000 Euro kommen dabei aus den Einnahmen aus Ausgleichsbeträgen im Sanierungsgebiet „Leipzig-Reudnitz“, 101.000 Euro gibt das Verkehrs- und Tiefbauamt dazu. Enthalten in den Kosten sind auch 52.250 Euro für neue Lampen – 14 Stück, die acht alte Leuchten ersetzen. Manche Leser kennen den Typ schon: Typ “Dieter II” kommt hier zur Aufstellung. Außerdem werden sieben alte Bäume gefällt und 17 neue gepflanzt. Das Stück Straße wird sich also recht deutlich vom Rest der Eilenburger abheben.

Man hätte sich zwar auch endlich einen ordentlichen Asphaltbelag von der Josephinenstraße bis zur Johannisallee gewünscht und auch im Nordteil der Johannisalle endlich einen Belag, der Radfahrern nicht den Drahtesel unter dem Hintern zerlegt. Aber dafür wird dann wohl das Geld nicht gereicht haben.

Die Maßnahme in der Verwaltungsvorlage.

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Keine Kommentare bisher

Schön. Wieder ein Stück mehr Autostadt. Leistet der Gentrifizierung fleißig Vorschub.

In Anger-Crottendorf hat sie auch schon begonnen.

Das Parkraumgeld wäre in einen 5′-Takt der Linie 15 besser investiert. Das Umfeld der Prager Straße (jedenfalls das nördlich gelegene Gebiet) bietet ein Fahrgastpotential, was von LVB und der Stadtverwaltung verschlafen wird.

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