Die Vereinigten Domstifter und das Evangelische Kirchspiel Merseburg laden am Montag, 2. Februar, am Tag der Darstellung des Herrn (Lichtmess), um 10.00 Uhr zu einem ökumenischen Festgottesdienst in den Merseburger Dom. Anlass dafür sind die Feierlichkeiten zweier tausendjähriger Jubilare. Die Stadt Leipzig und der Merseburger Dom haben auf dem ersten Blick nicht wirklich viel gemeinsam, doch ihre Verbindung ist enger als gedacht.

Schließlich wurde die Stadt an der Pleiße erstmals am 20. Dezember 1015 in der berühmten Chronik des Merseburger Bischofs Thietmar als „urbs Libzi“ erwähnt und kann damit in diesem Jahr die tausendjährige Wiederkehr der Ersterwähnung feiern. Zugleich legte Bischof Thietmar am 18. Mai 1015 eigenhändig den Grundstein des Merseburger Doms in Form eines Kreuzes.

Aufgrund dieser beiden zeitlich beieinanderliegenden historischen Ereignisse sollen die Jubiläumsjahre in Leipzig und Merseburg gemeinsam mit einem Festgottesdienst in Merseburg eingeläutet werden. Dazu werden zahlreiche Gäste aus Leipzig und der Region erwartet.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes im Merseburger Dom steht die Lichtfeier, die auf Jesus Christus verweist. Jeweils am 2. Februar erinnern sich Christen daran, wie Jesus als kleines Kind in den Tempel in Jerusalem gebracht wurde und der greise Simeon über ihn weissagte und Gott pries. Bereits zu Zeiten Kaiser Heinrichs II. wurde der Tag der Darstellung des Herrn (Lichtmess) häufig auch in seinem Beisein im Merseburger Dom feierlich begangen.

Der Festgottesdienst, zu dem 1.000 Kerzen im Dom erstrahlen, wird gestaltet vom Regionalbischof im Propstsprengel Halle-Wittenberg, Dr. Johann Schneider, dem Domprediger, Dr. Martin Eberle, dem Domkapitular des Bistums Magdeburg, Ordinariatsrat Dr. Bernhard Scholz, und dem Dechanten der Vereinigten Domstifter, Curt Becker. Michael Schönheit, Merseburgs Domorganist und Leipzigs Gewandhausorganist in einer Person, wird die Ladegastorgel zum Klingen bringen.

Im Anschluss an den Gottesdienst besteht gegen 11:30 Uhr die Möglichkeit, sich bei einer exklusiven Domschatz-Führung in die Zeit vor 1.000 Jahren zurückversetzen zu lassen. In der Domschatzkammer werden die frühen Beziehungen zwischen Leipzig und Merseburg anhand von Königsurkunden vor Augen geführt. Eingebunden in die Führung sind der Besuch der Hallenkrypta sowie der neu restaurierten Bischofskapelle mit der Grablege Thietmars von Merseburg.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar