Forscher der HTWK Leipzig um Prof. Dr.-Ing. Markus Krabbes stellen auf der Messe INTEC, die vom 26. Februar bis 1. März in Leipzig stattfindet, einen neuen Lösungsvorschlag zur Kraftregelung von CNC-Werkzeugmaschinen vor. Eine solche Maschine kann die am Werkstück wirkenden Kräfte in Echtzeit erkennen und entsprechend reagieren. Mit einer solchen Steuerung können Werkzeugmaschinen (etwa CNC-Fräsmaschinen) sensible Bearbeitungsprozesse sicherer durchführen.

“Die Möglichkeit solcher Force-Feedback-Regelungen, die mit Hilfe von Sensoren die zwischen Werkstück und Fräse herrschende Kraft in Echtzeit aufnehmen und sich dann dynamisch anpassen können, werden seit einiger Zeit in der Fachliteratur diskutiert, und die Industrie ist stark daran interessiert. Bisher war aber keiner der Lösungsansätze robust genug, um sich durchsetzen zu können. Wir haben jetzt für einen Versuchsaufbau aus gängiger Industrietechnik eine Software entwickelt, mit der sich die Bahnparameter automatisch anpassen können”, erklärt Markus Krabbes, Professor für Informationssysteme an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik. “Unsere Software nutzt dabei offizielle Schnittstellen des Herstellers. Deshalb müssen wir nicht wie bisher üblich in die bestehende Steuerungsprogrammierung eingreifen, und damit bleibt auch die volle Herstellergarantie erhalten.”Prof. Dr.-Ing. Markus Krabbes ist seit 2011 Prorektor für Wissenschaftsentwicklung der HTWK Leipzig. Nach einem Studium der Elektrotechnik an der TH Leipzig war er unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Ilmenau, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und am Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik Chemnitz. Er wurde an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zum Dr.-Ing. promoviert und 2003 als Professor an die HTWK Leipzig berufen. Von 2007 bis 2011 war er Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik.

Industrietaugliche Force-Feedback-Lösungen könnten in Zukunft im metallverarbeitenden Gewerbe (in Fräsmaschinen), in der Automobiltechnik (Einsetzen von Fensterscheiben, Mensch-Maschine-Interaktion) oder im Rehabilitationsbereich (roboterunterstützte Reha) zum Einsatz kommen.

Auf dem Messestand wird eine der sechs Antriebsachsen als Musterachse in kraftgeführter Bahnsteuerung präsentiert. Man wird das HTWK-Team am Gemeinschaftsstand der sächsischen Hochschulen “Forschung für die Zukunft” in Halle 3, Stand H 79, finden.

www.htwk-leipzig.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar