Auch wenn eine Woche Sommerpause für die Bibliotheksbesucher angekündigt war, es gab sie für die Leipziger Städtischen Bibliotheken nicht. Für Bibliotheksnutzer unbemerkt ist die Bibliothek virtuell umgezogen - auf einen neuen Server. Von der Serverhardware über das Betriebssystem bis hin zur Datenbank und Anwendungssoftware ist alles neu, teilt Leipzigs Stadtbibliothek freudestrahlend mit.

Damit versprechen sich die Leipziger Städtischen Bibliotheken einen stabileren Produktionsbetrieb sowie mehr Speicher für die vielen gestiegenen Anforderungen. Allein bis Ende Juli zählte der Online-Katalog über 700.000 virtuelle Besuche. Jetzt hat er einige Verbesserungen in den Suchfunktionen erfahren und ab Herbst soll es über die Leserkonten auch eine Online-Bezahlmöglichkeit für die Jahresgebühren geben. Ebenso geplant ist die elektronische Neuanmeldung.

Petra Brinkmann, amtierende Amtsleiterin seit Januar 2013, zieht für das erste Halbjahr Bilanz und betont, dass vor allem die Online-Angebote ausgebaut und die Umstellung auf die Bibliothekstechnologie RFID in den Stadtteilbibliotheken vorangetrieben wurde. “Wir haben einiges auf den Weg gebracht. Das beliebte Munzinger-Archiv steht seit Januar online zur Verfügung. Seit Februar bieten wir das eLearning-Portal mit 160 Kursen an und im April starteten wir mit der Ausleihe von eBook-Readern.” Insgesamt stehen zwanzig digitale Lesegeräte für eBooks zur Verfügung und werden stark ausgeliehen. Entsprechende Schulungsangebote zum Umgang mit den Geräten werden seit kurzem dazu angeboten.

“Auch die noch bis 2014 geplante Umstellung auf RFID läuft nach Plan”, erläutert Petra Brinkmann. “Momentan sind die Bestände in einigen Stadtteilbibliotheken noch auf die neue Technik umzustellen. Es ist wichtig, ein einheitliches System zu haben, damit die Abgabe der Medien auch überall problemlos möglich ist.”
Auch Kulturbürgermeister Michael Faber ist mit den Leistungsergebnissen der Städtischen Bibliotheken zum Halbjahr sehr zufrieden. “Von Januar bis Juli wurden über 2 Millionen Entleihungen getätigt und fast 500.000 Besucher gezählt, damit ist ein sehr gutes Jahresendergebnis zu erwarten”, bestätigt er. Grundlage für den hohen Zuspruch ist vor allem der Etat für den Kauf neuer Medien, der durch den Stadtrat angehoben wurde.

Auch die Sanierung der Stadtbibliothek macht sich bezahlt. Viele neue Leser konnten bereits gewonnen werden und vor allem die Nachfrage an Führungen durch das Haus ist ungebrochen. In den Veranstaltungsräumen finden zahlreiche Aktionen für alle Generationen statt. Gerade wurde die Musikbibliothek Peters mit einem Festakt feierlich der Öffentlichkeit übergeben und jetzt in den Ferien findet das Projekt zur Leseförderung unter dem Motto “Buchsommer” statt. Kinder und Jugendliche sind begeistert dabei, die Teilnehmerzahlen im Vergleich zum Vorjahr wurden bereits überholt.

“Leseförderung ist uns sehr wichtig und die hohe Beteiligung zeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Außerdem gewinnen wir durch diese Aktionen auch neue, junge Leser”, so Petra Brinkmann.

In wenigen Tagen wird Susanne Metz aus Berlin die Stelle der Amtsleiterin einnehmen. “Das Team um Frau Brinkmann hat in den letzten Monaten erfolgreiche Arbeit geleistet und wir können damit nun ein leistungsstarkes Bibliothekssystem an die neue Amtsleiterin übergeben”, freut sich Michael Faber.

www.leipzig.de/stadtbib

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