Das Naturkundemuseum Leipzig erhält am 10. Dezember 2019 vom Museum für Naturkunde in Berlin die Hauptwerke des revolutionären Tierpräparators Herman H. ter Meer. Über 50 Jahre weilten die Exponate nicht in Leipzig, nun kehren sie an ihren Entstehungsort zurück: zwei Primatengruppen aus jeweils drei Gorillas und drei Orang Utans, eine Robbe und ein Zebra.

Die Primaten fertigte Herman H. ter Meer auf dem Gipfel seines künstlerischen Schaffens. Sie stellen sein bedeutendstes Hauptwerk dar. Er hob die Präparationskunst von Leipzig aus in neue Sphären und prägt bis heute den weltweiten Standard.

Orang-Utan-Gruppe von Hermann H. ter Meer. Foto: Naturkundemuseum Leipzig
Orang-Utan-Gruppe von Hermann H. ter Meer. Foto: Naturkundemuseum Leipzig

„Dank unserer gute Kontakte nach Berlin könne wir die Dermoplastiken des exzellenten Präparators zurück nach Leipzig holen“, sagt Dr. Ronny Maik Leder, der Direktor des Naturkundemuseums. „Herman H. ter Meer und sein Werk werden eine Hauptsäule des neuen Naturkundemuseums darstellen, wir sind sehr glücklich über die Rückkehr dieser bedeutsamen Werke.“

Hermann H. ter Meer wirkte Anfang des 20. Jahrhunderts am Zoologischen Institut und Museum der Universität Leipzig, wo er auch Objekte der ersten deutschen Tiefsee-Expedition aufarbeitete. Hier entstand eine große Sammlung ter Meer’scher Präparate, die nach der Hochschulreform der DDR 1968 zerschlagen wurde. Einen wesentlichen Teil übernahm das Leipziger Naturkundemuseum, welches mit mehr als 250 ter Meer-Objekten die weltweit größte Sammlung seines Schaffens besitzt.

Das Naturkundemuseum Leipzig werde dem Künstler und Revolutionär bereits vor der Eröffnung des neuen Museums ein angemessenes Podium bieten, kündigt Leder an, indem es neben der Präsentation seiner Werke in der jetzigen Dauerausstellung 2022 ein ter Meer-Jahr ausruft. Dieses ist auch Teil des städtischen Themenjahres „Leipzig – Stadt der Bildung“ und wird seitens des Museums mit zahlreichen Workshops, Vorträgen und Tagungen bespielt werden.

Hermann H. ter Meer (1871 bis 1934) wirkte ab 1907 am Zoologischen Institut der Universität Leipzig.

 

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