Pünktlich zum 80. Geburtstag des Leipziger Schriftstellers Joachim Nowotny am 16. Juni 2013 präsentiert der Mecklenburger Verlag "Edition digital" dessen Gesamtwerk als E-Book. Die insgesamt 16 elektronischen Bücher sind unter www.ddrautoren.de, Weltbild, Amazon oder von anderen Plattformen herunterzuladen.

Der am 16. Juni 1933 in Rietschen in der Oberlausitz geborene, jedoch schon seit 1953 in Leipzig wohnende Schriftsteller hat ebenso spannende Kinderbücher geschrieben wie auch zum Nachdenken anregende Erzählungen und sensible Romane für Erwachsene. Fünf seiner Geschichten wurden von der DEFA oder dem Deutschen Fernsehfunk verfilmt. Obwohl Nowotny seit Jahrzehnten in Sachsen zu Hause ist, fühlt er sich noch immer sehr stark mit seiner Lausitzer Heimat verbunden und setzt sich vehement-poetisch für deren Bewahrung ein. Als einer der ersten DDR-Autoren hatte er brisante Themen wie Landschafts- und Umweltzerstörung zur Sprache gebracht.Vor allem in dem ein knappes Jahrzehnt nach dessen Erscheinen (1981) von Rolf Losansky verfilmten Buch “Abschiedsdisco” wendet er sich in einer überzeugenden, zu Herzen gehenden Sprache gegen die Zerstörung der Dörfer seiner Heimat durch den Braunkohletagebau. Wovon handelt diese Erzählung?

Mit seinem Fahrrad macht sich Henning Marko an einem Sonnabend auf die weite Reise zu seinem Urgroßvater, der sein Haus und Dorf nicht verlassen will, obwohl die Abraumbagger schon fast vor seiner Haustür stehen. Dabei hatten ihm Markos Eltern mit Hilfe des SED-Kreissekretärs einen Platz in einem Altersheim ganz in ihrer Nähe besorgen können. Am Ende dieser Tagesreise hat der 15-Jährige sehr viele verschiedene Menschen und deren Lebensmaximen kennengelernt, so dass er noch lange darüber nachdenken muss – nicht zuletzt über sein Verhältnis zu dem Mädchen Dixie aus seiner Klasse. Ob daraus Liebe wird?

Die vor knapp 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete “Edition digital” hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Wie Verlagschefin Gisela Pekrul erläuterte, bestehe der Vorteil der E-Books vor allem darin, dass man immer ausreichend Lektüre bei sich habe, die Schrift vergrößern und sich mit manchen Geräten die Bücher sogar vorlesen lassen könne.

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Außerdem seien digitale Bücher oft preiswerter als gedruckte. Als sein erstes digitales Erzeugnis hatte der Verlag 1994 die CD-ROM “Mecklenburg-Vorpommern digital” herausgebracht. Als erstes tatsächliches E-Book legte “Edition digital” zur Leipziger Buchmesse 2011 “Schloss Karnitten” von Manfred Kubowsky vor. Insgesamt umfasst das E-Book-Programm 300 Titel (Stand Juni 2013) von 72 DDR-Autoren wie Wolfgang Held, Klaus Möckel und Erik Neutsch sowie dem Sience-Fiction-Autor Carlos Rasch. Nachzulesen ist das Gesamtprogramm unter www.ddrautoren.de. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu. Für die zweite Julihälfte 2013 sind als kleine Sensation acht Kinderbücher von Nikolai Bachnow geplant, in denen auch das Geheimnis um das Pseudonym dieses Autors gelüftet werden soll.

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