Seit 2020 hat die Auwaldstation auch eine eigene Beobachtungsplattform. Von da aus übersieht man nicht nur ein Stück des Schlossparks Lützschena und der Auenwiesen. Man kann sich dort künftig auch informieren über die aktuelle Forschung zum Auwald. Ein von HTWK-Student/-innen entwickeltes Terminal macht es möglich.

Der Leipziger Auwald ist ein einzigartiges Ökosystem mitten in der Großstadt: Er gehört nicht nur zu den größten erhaltenen Auwaldbeständen in Mitteleuropa, sondern ist als Ausflugsziel die „grüne Lunge“ der Stadt. Trotz menschlicher Eingriffe und der Nähe zum Stadtgebiet konnte der naturnahen Charakter des Leipziger Auwald bewahrt werden.

Verschiedene Initiativen kümmern sich aktuell darum, dass der Auwald wieder überschwemmt und damit nass sein darf, damit um die Reaktivierung der natürlichen Auendynamik sowie den Erhalt der Artenvielfalt. Darunter ist auch der Förderverein Auwaldstation und Schlosspark Lützschena e. V. Dieser betreibt seit mehr als einem Jahrzehnt die Auwaldstation Leipzig – ein Umweltbildungs­zentrum, Naturschutzstation und Kulturstätte direkt vor Ort.

Vier Studierende der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) haben im vergangenen Sommer für die Beobachtungsplattform der Auwaldstation ein Infoterminal konzipiert, gestaltet und implementiert. Ab 19. März kann es besucht werden.

Das Terminal wird durch Berührung gesteuert und präsentiert unter anderem Informationen zur Forschung am Leipziger Auwaldkran des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), zum Leben in den Baumkronen und zum ehemaligen Speck v. Sternburg’schen Schlosspark. Von den Studierenden selbst entwickel­te Lernspiele, z. B. eine Vogelstimmenuhr oder ein Photosynthesespiel, runden das Angebot ab.

Delina Nguyen, Dylan Cottrell, Jannik Bauer und Lena Vu Dang (v.l.n.r.), Studierende der HTWK Leipzig, am neuen Infoterminal. Foto: HTWK Leipzig
Delina Nguyen, Dylan Cottrell, Jannik Bauer und Lena Vu Dang (v.l.n.r.), Studierende der HTWK Leipzig, am neuen Infoterminal. Foto: HTWK Leipzig

Konzept, grafisches Design und technische Spezifikation waren Inhalt einer Bachelorarbeit im Studiengang Buch- und Medienproduktion der Fakultät Informatik und Medien, die Umsetzung erfolgte interdisziplinär im Rahmen eines studentischen Projektes der Medientechnik. Studierende konnten Kenntnisse aus Modulen wie Mediengestaltung und Interfacedesign direkt praktisch umsetzen.

„Das Infoterminal der Studierenden ist ein sehr gelungenes interdisziplinäres Projekt, auch durch den Bezug zum Umweltschutz und zum historischen Schlosspark. Es ist sehr erfreulich, wie reibungslos der Projektablauf trotz der coronabedingten Kontaktbeschränkungen funktionierte!“, sagt Ulrich Nikolaus, betreuender Professor mit Berufungsgebiet „Multimediales Publizieren und Kommunikationsdesign“.

Sebastian Günther, Geschäftsführer der Auwaldstation, ergänzt: „Unsere Ideen und Inhalte wurden durch die Studierenden kongenial umgesetzt. Ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Ich bin glücklich, dass nun die Ausstellung auf der Beobachtungsplattform komplettiert wurde und unsere Besucherinnen und Besucher an einer weiteren Attraktion Freude haben und spielerisch lernen können.“

Auch Studentin Lena Vu Dang freut sich: „Mit diesem Projekt konnten wir Natur mit technischem Knowhow verbinden und einen wertvollen Beitrag zur Umweltbildung leisten.“ Ihr Kommilitone Dylan Cottrell ergänzt: „Praktische Arbeit, die auch Anwendung findet – das erfüllt mich einfach.“

Eröffnet wird das Terminal ganz offiziell am Samstag, 19. März.

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