Seit über 25 Jahren bietet das deutsche PEN Zentrum verfolgten Schriftstellern Schutz und eine zeitweilige Heimat. Das „Writers in Exile“-Programm steht für die Freiheit des Wortes. Studenten der Universität Leipzig stellen gemeinsam mit der Gruppe Leipzig und Astrid Vehsted im PEN Deutschland zwei der Stipendiaten vor. Die Iranerin Dr. Behnaz Amani und den Kubaner Ariel Maceo Tellez. Massive Bedrohungen, Verhöre, Haft, Hausarrest bis hin zur Androhung der Todesstrafe gehörten zu dem Alltag der beiden. Sie berichten über ihre teils abenteuerliche Flucht und über die Hilfe des PEN.
Doch im Mittelpunkt soll die Literatur stehen, die Kraft der Poesie. Das „Freie Wort“, das wir auch in unserem Land schützen und verteidigen müssen.
Die Veranstaltung, die für alle Besucher offen ist, findet am Mittwoch, dem 2. Juli, ab 14.30 Uhr im Vortragssaal in der Albertina in der Beethovenstraße 6 statt. Die Moderation übernimmt Kathrin Aehnlich. „Wir freuen uns über alle Besucher, die zuhören und mit uns diskutieren möchten.“
Ariel Maceo Tellez
Der Kubaner Ariel Maceo Tellez ist Dichter, Schriftsteller, Fotograf und Journalist. 1986 in Havanna geboren, war er aktiv in der sogenannten San-Isidro-Bewegung, einem Sammelbecken kubanischer Intellektueller und Künstler, das sich für die Meinungsfreiheit im Land einsetzt. Nach Veröffentlichung des Gedichts „La mosca y el flan“ in sozialen Medien verschärften sich die Nachstellungen der politischen Polizei gegen ihn.
Nach Verhören, mehrmaligem Hausarrest, massiven Drohungen und öffentlicher Bloßstellung im Fernsehen floh Maceo Tellez unter dramatischen Umständen nach Mexiko. PEN Deutschland holte ihn 2024 in sein Stipendienprogramm Writers in Exile. In Kürze erscheint ein neuer Gedichtband in deutscher Übersetzung.
Dr. Behnaz Amani
Die Iranerin Dr. Behnaz Amani ist Dichterin, Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin und arbeitete als Assistenzprofessorin an der Azad-Universität Teheran. Während der revolutionären Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ setzte sie sich für ihre inhaftierten Studenten ein, forderte deren Freilassung und wurde selbst erst vom Sicherheitsdienst der Universität verhört, dann ins Gefängnis gebracht.
Die Anklage lautete: Versammlung und geheime Absprachen gegen die nationale und internationale Sicherheit, auf die im Iran die Todesstrafe steht. Wegen einer schweren Erkrankung kam Amani auf Kaution frei, lebte aber weiterhin in Angst vor weiteren Verhaftungen.
Seit Februar 2024 ist Behnaz Amani Writers-in-Exile Stipendiatin des PEN-Zentrums Deutschland.
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