Irgendwann vor vielen Jahren saß Tanner in der Jury einer Talenteshow und Frau June Cocó saß an einem Piano, spielte und sang dazu überwältigend. Sie gewann mit Glamour und Stil. Und Tanner blieb an ihr dran. Jetzt kommt das erste Album Ende des Monats zur Release in der naTo. Tanner horchte schon mal rein und hatte logischerweise ein paar Fragen an die junge Künstlerin.

Endlich, liebe June Cocó ist Dein erster Rundling auf der Welt. Das hat aber gedauert. Dafür hast Du da wirklich etwas ganz Feines zusammengeschnürt – eine Reise zu Dir und zu mir und zu den lebenswerten Momenten. Ich bin ganz hin und weg. Trotzdem: Warum hat es so gedauert?

Dankeschön. Dafür, dass es bisher noch kein Album gab, obwohl ich schon lange mit eigenen Songs unterwegs bin, gibt es mehrere Gründe. Zum einen bin ich sehr kritisch und wenn man das professionell aufziehen möchte hängt da ganz schön viel dran. Zum anderen gab es für die Produktion ein paar Anläufe. Um “The Road” fertigzustellen, habe ich viel in Kauf genommen. Ich musste Nein sagen und für mich wichtige Entscheidungen treffen. Nach dem Reset konnte ich neu ordnen. Manche Songs von der Tracklist streichen und dafür neue Songs schreiben um mich neu zu finden. Das musste sein. Ich habe dadurch viel gelernt und die richtigen Leute für das Album gefunden. Ich bin sehr froh darüber!

Wir traten ja auch schon zusammen auf vor sieben Jahren, Du am Anfang Deiner Karriere aber schon perfekt eingestimmt, ich eher so im Herbst des Ganzen. Mittlerweile sind auch andere Koryphäen begeistert von Dir. Die Jazzlegende Richie Beirach, einst an der Seite von Stan Getz, Chet Baker oder John Scofield und Professor für Jazzklavier an der Hochschule für Musik Leipzig sagt sogar: June Cocó is multitalented and multistylistic. Once you hear her music it’s a completely satisfying, very uplifting and inspiring feeling. There is a broad collection of different styles, lyrics and attitudes. And of course the voice and creative energy is the one very consistent thing behind all the music. Wie fühlst Du Dich im Bett mit all den Lorbeeren? Bekommst Du da nicht manchmal Angst vor den Erwartungen der anderen …

Jetzt wo Du das sagst … Lorbeeren fühlen sich meist gut an! Erwartungsdruck nicht. Ich glaube aber die größten Erwartungen habe ich an mich selbst. Denn es gibt immer Luft nach oben. Und perfekt nie. Ich mache mir manchmal so einen Stress, wirklich! Eigentlich erwartet keiner irgendetwas. Und wenn jemand eine gewisse Leistung von Dir erwartet, dann hast Du etwas geschafft. Ich kenne meine Stärken, aber sehe meist meine Baustellen und Schwächen. So ein Klopfen auf die Schulter ist dann für einen Moment eher Bestätigung und uplifting. Ich weiß es sehr zu schätzen, wenn Leute an mich und meine Musik glauben. Das ist wundervoll!!! Damit es so bleibt werde ich mich anstrengen!! Aber Angst habe ich irgendwie nie. Ich spüre, dass ich alles schaffen kann – nach dem Motto der Weg das Ziel.

Wieso fiel Deine Wahl auf die Produzenten Zodiaque & Jules Kalmbacher?

Zodiaque sind zwei super-kreative Engineers in Berlin. Sie arbeiten sehr produzentisch. Ich kenne sie aus dem Leipziger Dunstkreis. Arpen, der auch Songs auf dem Album beigesteuert hat und andere Künstler, deren Musik ich schätze, haben mit den Zodiaques aufgenommen. Wir haben zusammen mit der Band und Frank M. die Songs erarbeitet, konnten uns Rat holen. Jules ist erst im Laufe der Studioarbeit dazu gekommen. Wir waren beide vom Album Come begeistert. Das ist ein virtueller Italo-Western-Soundtrack. Das war die Zündung für unsere Zusammenarbeit. Jules hat genau im richtigen Moment seine Ideen und Sounds zu The Road beigesteuert. Das Album vereint also das Beste aus mindestens 3 Welten.

Ich mag Deinen Stil, dieses Trendverneinende, Nachhaltige. Du machst Lieder, die ich mir auch in Jahren noch gerne anhören werde. Was trieb Dich zu dieser Musik? Mit trendigen Urban-Pop-Hipster-Einerlei ist doch bestimmt mehr Reibach zu machen im Moment.

Haha! Ja, ja mit so ein paar clubbigen Electro-Beats, hier am besten deutsch – und: Hymne. Natürlich möchte auch ich viele Leute mit meiner Musik erreichen.

Aber die Basis sind die Songs. Diese würden auch nur mit Stimme und Harmonieinstrument funktionieren und sind sehr eingängig. Doch die Motivation für das Album war nicht der schnelle kommerzielle Erfolg und einen hippen Gesamt-Sound zu imitieren, sondern jedem Song gerecht zu werden.

Die Frage war, welcher Song hat welche Stimmung und braucht welchen Sound. Ich habe das gemacht, was sich richtig angefühlt hat und dafür die richtigen Leute gefunden. … und “nachhaltig” ist ein schönes Kompliment! Danke.

Deine Release des Albums ist am 31. Mai in der naTo auf der Süd-Karli zu erleben. Was bekommen wir denn da als Augen- und Ohrenschmaus? Wer macht mit? Du bist doch da sicher nicht völlig allein auf der Bühne. Erzähl mal bitte …

Premiere feiert an dem Abend nicht nur das Album, sondern auch die Show. Zum ersten Mal spielen wir in der großen Besetzung, um den Album-Sound auf die Bühne zu bringen. Als Premiere sieht man Ausschnitte aus dem Musikvideo zur ersten Single Rain Falls und für alle Konzertbesucher gibt es natürlich das Album und ein paar Überraschungen.

Danke für die Antworten. Ich freu mich darauf, dass viele Menschen Deine Musik erleben dürfen.

Ich Danke Dir, lieber Volly!!!

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