Das Jahr 2019 ist das große Geburtstagsjahr für Clara Schumann. Und das steuert in der kommenden Woche auf seinen Höhepunkt zu. Die Schumann-Festwochen vom 12. bis 29. September sind der Höhepunkt des Leipziger Festjahres CLARA19 zum 200. Geburtstag von Clara Schumann. Die Festwochen warten mit einem reichhaltigen Programm auf: Konzerten, Tanzperformances, Theateraufführungen, dem Kammermusikfestival „10 für Clara“ und der Wiedereröffnung des Schumann-Hauses am 13. September.

Clara Schumann verbrachte ihre ersten 25 Lebensjahre in Leipzig und heiratete hier Robert Schumann. Im Alter von neun Jahren gab sie ihr erfolgreiches Konzertdebüt im Leipziger Gewandhaus. Als anerkannte Künstlerin feierte sie in der Leipziger Zeit Konzerterfolge in Paris, Wien, Kopenhagen, St. Petersburg u.a. Anlässlich ihres 50-jährigen Künstlerjubiläums wurde sie 1878 im Leipziger Gewandhaus geehrt.

Die Pianistin Lauma Skride, der Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons und die Musiker des Gewandhausorchesters eröffnen am 12. September, dem Hochzeitstag von Clara und Robert, die Festwochen mit einem „Großen Concert“. Lauma Skride setzt auch den Schlusspunkt der Festwochen, mit einem Konzert im Schumann-Haus am 29. September. Dort interpretiert sie unter anderem zusammen mit der Sopranistin Jennifer Porto Auszüge aus dem in Leipzig von Clara und Robert Schumann gemeinsam komponierten Zyklus „Liebesfrühling“.

Die Pianistin Lauma Skride. Foto: Marco Borggreve
Die Pianistin Lauma Skride. Foto: Marco Borggreve

Am Geburtstag selbst, dem 13. September, wird die neue Dauerausstellung des Schumann-Hauses, kuratiert von Prof. Dr. Beatrix Borchard, mit einer Festveranstaltung für geladene Gäste eröffnet. Dort sprechen unter anderem Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kultur Dr. Eva-Maria Stange und die Schirmherrin von CLARA19, Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung u. a. vom Mendelssohn Kammerorchester unter der Leitung von Peter Bruns, der Urur-Urenkelin von Clara Schumann, Heike-Angela Moser, und der jungen Pianistin Isata Kenneh-Mason aus London.

Die neue Dauerausstellung im Schumann-Haus ist als Paarmuseum konzipiert und damit einzigartig in der Musikermuseumslandschaft. Mittels Visualisierter Features und klangakustischer Installationen sowie einiger originaler Objekte wie beispielsweise der Abdruck von Clara Schumanns Hand wird der Besucher eingeladen, in die Leipziger Zeit der Schumanns einzutauchen. Er erhält zahlreiche Denkansätze, durch die ganz persönliche Perspektiven über das „Experiment: Künstlerehe“ entstehen.

Die kleinen Schumanns. Foto: Caro Krekow
Die kleinen Schumanns. Foto: Caro Krekow

Ebenfalls am 13. September zeigt das Leipziger Tanztheater in der Schaubühne Lindenfels seine neue Produktion „.C.L.A.R.A.’S“ von Wagner Moreira.

Ein Inselstraßenfest für Clara

Am Samstag, 14. September, ist das Schumann-Haus bei freiem Eintritt von 10 bis 16 Uhr für alle Besucher geöffnet. Die Neugestaltung des Museums wird mit dem großen Inselstraßenfest gefeiert. Vor dem Schumann-Haus sowie im Hof der Freien Grundschule „Clara Schumann“ sind zahlreiche Attraktionen geplant. CLARA19-Partner gestalten das Fest mit: u. a. das Bach-Museum, Breitkopf & Härtel, die Julius Blüthner Pianofortefabrik, das Museum für Druckkunst und der Bleilaus-Verlag. Viele Bastel- und Spielangebote laden zum Mitmachen ein. Musikalische Höhepunkte setzen Künstler des Theaters der Jungen Welt und des Krystallpalasts, das Ensemble MendelsSalon sowie die Bands der Rahn Education.

Für das leibliche Wohl sorgen die Bäckereien Göbecke und Kleinert. Außerdem laden die Freie Grundschule und die beiden Kitas der Rahn Education zum Tag der offenen Tür. Die nötige Einstimmung auf das Inselstraßenfest erhalten die Besucher in der „Clara-Tram“. Beginnend um 10:30 Uhr am Hauptbahnhof fährt diese mit Geschichten rund um die Schumanns sowie einigen musikalischen Überraschungen alle Haltestellen zwischen Gördelerring, W.-Leuschner-Platz und Deutschem Platz bis zum Johannisplatz an und retour. (Die letzte Fahrt endet 14:30 Uhr am Johannisplatz.)

In den darauffolgenden Tagen erwartet das Publikum weitere Konzerte u. a. mit dem Gewandhausquartett (15.09.) und dem Gewandhaus Jugendchor (ebenfalls am 15.09.) sowie ein interdisziplinäres Kompositionsprojekt „Clara im Rückspiegel“ in der Peterskirche (20./21.09). Das Konzert mit Ragna Schirmer am 15.09. ist bereits ausverkauft. In die geheimnisvolle Märchenwelt entführen Schüler der Musikschule J.S. Bach im Familienkonzert „Gespenstermärchen“ (21.09.). Von Clara Schumann inspiriert sind auch die Programme des Vogler Quartetts (25.09.), von amarcord (27.09.) und der Pianistin Susanne Grützmann (28.09.) im Schumann-Haus. Zudem sind am 26. September die beiden Urur-Urenkelinnen von Clara Schumann, die Pianistin Heike-Angela Moser und die Oboistin Anke-Christiane Beyer im Schumann-Haus zu erleben.

Kammermusikfestival „10 für Clara“

Zehn international geschätzte Musiker treffen sich vom 18. bis 22. September zum Kammermusikfestival „10 für Clara“ im Rahmen der Festwochen. Sie ehren Clara Schumann in vier Europäischen Kulturerbestätten: im Bach-Museum, im Schumann-Haus, in der Alten Nikolaischule und der Grieg-Begegnungsstätte. Eine Woche lang wird gemeinsam geprobt, fünfmal konzertiert und miteinander gefachsimpelt und geplaudert. Letzteres in Lounge-Atmosphäre von „Claras Club“ im Schumann-Haus nach den Konzerten. Untermalt mit DJ-Sets von Johannes Malfatti geben die Künstler einen Ausblick auf das nächste Konzert und kommen mit dem Publikum ins Gespräch. Auf dem Programm stehen Werke von Clara und Robert, ihren engen Freunden und prägenden Komponisten. Zu den „10 für Clara“ zählen u. a. die Geigerin Antje Weithaas, Pauline Sachse (Viola), Marie-Elisabeth Hecker und Peter Bruns (Violoncello) sowie Martin Helmchen (Klavier).

Sonderausstellung im Bach-Museum widmet sich drei begabten Musikerinnen und ihrer Beziehung zu Bachs Musik

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