Menschen sind komisch! Ein Satz, der uns so oder so ähnlich wohl allen schon mal bei der Beobachtung anderer Individuen der eigenen Spezies durch den Kopf gegangen ist. Die Leipziger Band Jante widmet diesem Gedanken jetzt nicht nur einen Satz, sondern ein ganzes Album – und zwar ihr allererstes. Nach vier EPS bringt die „erste Indie-Folkband auf Deutsch“ (Rockmagazine) am Freitag, 15. März, ihr Debütalbum „Menschen sind komisch“ auf den Markt.

Und so vielfältig und wechselhaft wie die menschliche Natur sind auch die Songs auf diesem Album. Auf „Menschen sind komisch“ begegnen sich der Pauschaltourist, der nie genug bekommt, und der Backpacker, der mit allem zufrieden ist. Es trifft der ewig unzufriedene Verschwörungstheoretiker auf den für alles Dankbaren, der Antriebslose auf den Getriebenen, der Eigenbrödler auf den, der an einer Beziehung festhält, obwohl er sie eigentlich schon längst hätte beenden sollen, der Verliebte auf den Verzweifelten.

„Menschen sind komisch“ zeigt unsere schönsten, aber auch unsere schlechtesten Seiten und findet seinen Platz genau dort, wo wir uns selbst oft wiederfinden – in der Unsicherheit darüber, wer wir eigentlich sind und wie wir es eigentlich schaffen, mit all den Widersprüchen klarzukommen, denen wir alleine schon in uns selbst begegnen.

Genau diese Widersprüche finden sich auch musikalisch in diesem Album wieder. Jante haben sich von EP zu EP immer wieder verändert, aber keine der vorhergegangenen EPs dürfte so eine Vielfalt an Sounds und gänzlich unterschiedlichen Songs ihr eigen nennen. Jante befreien sich mit ihrem Debütalbum aus ihrem selbst auferlegten Credo, dass Folk auf Deutsch nur gefühlvoll funktioniert. Und dass man sich als Band entscheiden muss, ob man die Menschen emotional berühren oder sie ironisch kritisieren will, ob die Songs verträumt oder direkt sein, ob sie mehr nach Sommer oder Winter klingen sollen.

Jante und Carla Ahad „Wie ich es sag“

Auf „Menschen sind komisch“ vereinen Jante all diese Dinge, denn sie haben für sich festgestellt – sie haben nicht nur eine Seite, kein Mensch hat das. Sie sind mal ernst, mal ironisch, mal direkt, mal harmoniebedürftig, mal gefühlvoll und mal albern. Und sie finden sich jeden Tag aufs neue in genau so vielen Widersprüchen wieder wie die Protagonisten ihrer Songs. Und genau aus diesem Grund ist dieses Album vielleicht komisch – aber Menschen sind komisch. So what?

Enthalten im Album ist auch der Song „Wie ich es mag“, der am 2. Februar schon als Single erschien und zusammen mit der Berliner Indie-Pop-Newcomerin Carla Ahad entstand. Der Song richtet sich an alle, die sich in Zeiten von Tinder fragen, wie man beim ersten Date noch einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann und ob wir die Geduld für mehr als das überhaupt noch haben.

Sowohl Jante als auch Carla Ahad gehörten in den vergangenen Monaten zu den spannendsten Newcomern im deutschen Indie-Pop-Bereich und waren Teil zahlreicher großer Spotify-Editorial-Playlists und Radioprogramme.

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