Am Donnerstag, 30. September, feiert die Inszenierung „Moby Dick“ nach Herman Melvilles gleichnamigem Roman im Neuen Schauspiel Leipzig Premiere. Damit wird die dritte Produktion des Freien Ensemble Jedermann in der Spielzeit 2021 auf die Bühne gebracht. Sie erzählt die Geschichte von fünf Walfänger/-innen.

Mit fanatischem Hass hetzt Kapitän Ahab den weißen Wal durch die Weltmeere, der ihm einst sein Bein nahm. Alles, was ihn am Leben verzweifeln lässt, scheint ihm in Moby Dick verkörpert, die Sinnleere menschlichen Daseins in die marmorne Walhaut eingeschrieben.
Während der langen Monate auf See greift sein Wahn immer mehr auf seine Crew über, bis sie sich schließlich in einen Kampf stürzt, der nur auf Leben und Tod ausgetragen werden kann.

Die fünf Darsteller/-innen begeben sich auf die Suche nach Moby Dick, um in aktuellen Zeiten der Isolation ihrem ganz persönlichen weißen Wal ins Auge zu sehen. Wie viel Ahab steckt in jedem/jeder von uns? Was für Dynamiken entstehen zwischen Menschen, die auf engem Raum zusammengepfercht und doch ganz auf sich zurückgeworfen sind, umgeben von der unermesslichen Weite des Ozeans? Welche Dämonen befinden sich in den Untiefen des Meeres, und welche haben wir uns selbst geschaffen? Und vor allem: Was passiert, wenn wir Moby Dick endlich begegnen?

In einer Gratwanderung zwischen Poesie und Grausamkeit, der Stille im Masttopp und dem
Blutrausch der Jagd gehen die Spieler/-innen sich selbst auf den Grund. Auf diese Reise begeben sie sich auch mit neu erworbenem Wissen über die Segelpraxis, was Dank der Projektfinanzierung des „Weltoffenen Sachsen“ in einem Workshop-Tag am Cospudener See
erlernt werden konnte.

Die Premiere von „Moby Dick“ am 30. September sowie weitere Vorstellungen am 1., 22. und 23. Oktober finden im Neuen Schauspiel Leipzig (Lützner Straße 29) statt.

Regie: Mona Li / Dramaturgie: Lea Aupperle / Ausstattung: Vici Dewinski, Melina Spieker / Musik: Konrad Jackisch / Assistenz: Luca Heinrich
Mit: Tina Bolle, Conrad Böhme, Kira Lenz, Leonard Merkes, Paulina Luzie Stert

Nach der zweiten und dritten Aufführung werden außerdem Publikumsgespräche zur Inszenierung und den Themenschwerpunkten isolationsbedingter Fanatismus und Verschwörungsmentalität angeboten.

Tickets sind auf der Webseiten des Ensembles (www.ensemblejedermann.de/moby-dick) und des Neuen Schauspiels (www.neues-schauspiel-leipzig.de/karten/gastspiel-moby-dick,5977) erhältlich.

Hinweis der Redaktion in eigener Sache

Seit der „Coronakrise“ haben wir unser Archiv für alle Leser geöffnet. Es gibt also seither auch für Nichtabonnenten alle Artikel der letzten Jahre auf L-IZ.de zu entdecken. Über die tagesaktuellen Berichte hinaus ganz ohne Paywall.

Unterstützen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere tägliche Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikäufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den täglichen, frei verfügbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit für Sie.

Vielen Dank dafür.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar