Eigentlich gehörte er zur Tropenerlebniswelt wie weiland die schielende Beutelratte Heidi. Nur dass er noch eins drauf setzte: Er wurde sogar im Gondwanaland geboren, dieser Baru, von dem die Zoo-Belegschaft am Mittwoch, 19. März, Abschied nahm. Der kleine Tapir schnappte sein Köfferchen, packte Zahnbürste und Knuddelteddy ein und schlenderte traurig zum Hauptbahnhof ...

Nicht ganz. So schön sind Tierabschiede nur in Kinderbüchern. Die Realität sah für den gebürtigen Gondwanesen etwas anders aus. Und ganz so lütt ist er auch nicht mehr. Er ist ein guter Futterverwerter, würde Oma sagen.

Baru kam am 9. Februar 2013 in der Tropenerlebniswelt Gondwanaland zur Welt. Zu seiner Geburt brachte das ferkelgroße Jungtier 8,3 Kilogramm auf die Waage. Heute wiegt Baru stolze 250 Kilogramm und ist kaum noch von einem ausgewachsenen Tier zu unterscheiden. Schabrackentapire (Tapirus indicus) sind als “lebende Fossilien” bekannt und waren einst weit verbreitet. Heute kommen sie nur noch äußerst selten und in wenigen Regenwaldgebieten der Malaiischen Halbinsel und Sumatra vor und werden in der Roten Liste des IUCN als stark gefährdet geführt.

Am Mittwochvormittag hat Schrabrackentapir Baru den Zoo Leipzig in einer großen Holzkiste verlassen, die auf einen großen Laster verladen wurde, der extra aus Tschechien gekommen war. Dann ging es in Barus neue Heimat in den Zoo Zlin, östlich von Leipzigs Partnerstadt Brno gelegen. Im dortigen Zoo wird Baru gemeinsam mit einem Tapirweibchen leben und ein neues Zuchtpaar gründen.
“Wir sind uns sicher, dass Baru sich gut im Zoo Zlin einlebt und dort bald für Zuchterfolge sorgen wird”, sagt Seniorkurator Fabian Schmidt. Auch der Zoo Leipzig ist großer Hoffnung, dass Barus Eltern Laila (geb. 03.04.2009 in Nürnberg, seit 29.10.2010 in Leipzig) und Copasih (geb. 21.01.2008 in Port Lympne, seit 21.09.2010 in Leipzig) noch in diesem Jahr für weiteren Nachwuchs sorgen werden. Der dann wieder Neugierige ins Gondwanaland lockt. Wann bekommt man schon mal einen knuddeligen Schabrackentapir zu sehen?

Andere exotische Zoobesucher wird man bald schon bewundern dürfen

Ganz offiziell startet der Zoo Leipzig am Wochenende – 22. und 23. März – in die Sommersaison.

Den Auftakt dafür bildet am Freitag, 21. März, die Eröffnung des Leoparden-Tals, der neuen Heimat der bedrohten Amurleoparden. Dem folgt dann ein ereignisreiches Wochenende mit vielen Einblicken hinter die Kulissen der asiatischen Themenwelt des Zoos von 9 bis 18 Uhr. Kleine und große Entdecker können sich auf die Reise nach Asien begeben und die tierischen Bewohner des Leoparden-Tals und der Lippenbären-Schlucht im Rahmen geführter Touren kennenlernen. Wissenswertes über das Fressverhalten und die Lieblingsspeisen von Elefant und Pavian erfahren die Zoobesucher von den Tierpflegern bei der gemeinsamen Futterherstellung. Zusätzliche Kommentierungen, Fütterungen und Tierpflegergespräche runden das vielfältige Programm an diesen Tagen ab.

Mit dem Saisonstart führt der Zoo Leipzig die Entdeckertage ein, die in regelmäßigen Abständen die sechs Themenbereiche des Zoos thematisch aufgreifen und den Zoobesuchern facettenreiche Einblicke bieten. Begonnen wird mit dem neuen Angebot am Eröffnungswochenende.

www.zoo-leipzig.de

Die Website des Zoo Zlin: www.zoozlin.eu

Über den Zoo Zlin: www.parkscout.de/ziel/zoozlin/tierpark-in-zlin-12-zlinsky-kraj

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