Zum bundesweiten Aktionstag der Lehrbeauftragten an Hochschulen am heutigen Donnerstag, 6. November, erklärt Dr. Claudia Maicher, hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: "Die Lehrbeauftragten an den sächsischen Hochschulen haben wenig Aussichten, auf eine Verbesserung ihrer oft prekären Arbeitsbedingungen. Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD ist keine Änderung verankert."

“Doch Lehrbeauftragte verdienen mehr. Aktuell nehmen die Lehrbeauftragten an den sächsischen Hochschulen zum Teil bis zu 50 Prozent der Lehraufgaben wahr, erhalten dafür aber eine unterdurchschnittliche Entlohnung. Sie werden trotz Daueraufgaben oft monateweise befristet und sind sozialversicherungsrechtlich nicht abgesichert. Das ist von der Staatsregierung so gewollt. Denn sie hat in ihrem Hochschulgesetz verankert, dass Lehrbeauftragte keine Angestellten der Hochschulen werden”, kommentiert Maicher die aktuelle Lage an Sachsens Hochschulen. “Den sächsischen Hochschulen bleibt wenig anderes übrig, als Teile ihrer Lehre an Lehrbeauftragte zu vergeben. Denn seit 2013 wurden jährlich knapp 100 Regelstellen abgebaut. Sachsen liegt bei der Grundfinanzierung der Hochschulen am unteren Ende im Bundesvergleich. Und das droht so zu bleiben: kein Wort zu einer verbesserten Hochschulfinanzierung. Der Stellenabbau bis 2015 bleibt und von weiteren Stellenkürzungen wird wohl nur verschont, wer sich den Entwicklungsvorstellungen der Staatsregierung beugt.”

Sparen kann nicht wirklich die Option sein, wenn Sachsen sich eine attraktive Hochschullandschaft erhalten will. Maicher: “Ein ‘Weiter so’ kann sich der Freistaat aber nicht länger leisten, wenn unsere Hochschulen zu attraktiven Ausbildungsorten mit ordentlichen Beschäftigungsbedingungen werden sollen. Wir Grünen werden deshalb weiter für eine deutliche Erhöhung der Grundfinanzierung streiten und fordern in einem ersten Schritt pro Jahr 53 Mio. Euro der in Sachsen freiwerdenden BAföG-Gelder den Hochschulen zur Verfügung zu stellen. Denn Lehrbeauftragte, genau wie der gesamte wissenschaftliche Nachwuchs in Sachsen, verdienen mehr!”

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