In Zeiten fehlender Plätze für Asylbewerber nutzen die Städte jede Möglichkeit, um Flüchtlinge unterzubringen. Der Betreiber Homeplanet in Connewitz hat nun deswegen Probleme. Als der Vermieter davon erfuhr, kündigte er das Mietverhältnis fristlos. Die Initiative „Für das Politische“ fordert daraufhin eine unkomplizierte Lösung, notfalls gegen den Willen des Vermieters.

Ein Mietstreit in Connewitz könnte einen brisanten Inhalt haben. Es geht konkret um den Jugendherbergsbetreiber Homeplanet Hostel, der mehrere Standorte im Stadtteil betreibt.

Der Betreiber hatte mit der Stadt Leipzig eine Kooperation getroffen und in seinen Räumlichkeiten Flüchtlinge untergebracht. Keine unübliche Lösung in Zeiten knapper Plätze in den Asylunterkünften.

Die Initiative „Für das Politische“ erhebt in einer Meldung vom Freitag schwere Vorwürfe gegen den Vermieter Wolfgang K. Der Vermieter hätte in einem Gespräch mit den Betreibern Flüchtlinge als „Sozialschmarotzer“ bezeichnet und hätte sich gegenüber Dritten rassistisch geäußert.

Der Mietvertrag sei dann zum 5. August fristlos gekündigt worden, wogegen die Inhaber Widerspruch eingelegt hätten. Als Begründung wurde eine unrechtmäßige Nutzung genannt.

Betroffene Wohnung in der Eckstreinstraße 31. Foto: Alexander Böhm
Betroffene Wohnung von Homeplanet Hostel. Foto: Alexander Böhm

Ob hinter der Kündigung rassistische Beweggründe des Vermieters stecken, ist zurzeit spekulativ. Eine Einigung kann scheinbar nur noch auf dem juristischen Wege gefunden werden.

Für „Für das Politische“ ist die Sachlage klar: „Wir fordern die Absicherung der derzeitigen Beherbergung der Geflüchteten in ihrer jetzigen Unterbringungssituation“, gab Sprecher Eike Sommer in der Mitteilung bekannt und fügte hinzu „auch entgegen dem Willen des Immobilienbesitzers.“

„Auch private VermieterInnen müssen ihren Teil zur Unterbringung von Geflüchteten in Leipzig beitragen“, forderte Sommer. Die Stadt Leipzig sei auf ein unkompliziertes Prozedere angewiesen. „Wir fordern alle Menschen und insbesondere die Stadt auf, den HostelbetreiberInnen den Rücken zu stärken.“ Vor etwaigen unseriösen oder rassistischen Geschäftsgebaren dürfe man nicht einknicken, so die Initiative.

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