Dass die Leipziger Kundgebung für den ehemaligen katalanischen Präsidenten Carles Puigdemont am 3. April stattfinden soll, stand bereits seit einigen Tagen fest. Kurz vor Beginn erhielten die Puigdemont-Unterstützer einen zusätzlichen Anlass: Die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein hatte seine Auslieferung beantragt. Allerdings interessierten sich nur wenige Menschen für die Kundgebung.

Etwa 25 Menschen haben am Dienstag, den 3. April, auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz für den katalanischen Politiker Carles Puigdemont demonstriert. Die Leipziger Gruppe der sogenannten Komitees zur Verteidigung der Republik hatte die Kundgebung organisiert.

Die Aktivisten forderten die sofortige Freilassung des ehemaligen Präsidenten der katalanischen Autonomieregierung aus deutscher Haft und eine politische Lösung für den Konflikt in Spanien. Zudem thematisierten sie Repression, Korruption, Polizeigewalt und Willkür in ihrem Herkunftsland. Bereits vorab hatten sie ein Manifest veröffentlicht, das sich diesen Themen widmete.

Nach dem positiven, aber von Spanien nicht anerkannten Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober 2017 hatte das Regionalparlament in Barcelona für die Ausrufung einer katalanischen Republik gestimmt. Der spanische Senat votierte daraufhin für die Absetzung und Entmachtung von Regionalregierung und -parlament. Nachdem die spanische Generalstaatsanwaltschaft Puigdemont wegen Rebellion und Veruntreuung angeklagt hatte, floh dieser ins Ausland.

Am 25. März 2018 wurde Puigdemont in Deutschland festgenommen. Grundlage war ein kurz zuvor ausgestellter europäischer Haftbefehl. Am 3. April beantragte die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein seine Auslieferung. Nun muss das Oberlandesgericht entscheiden.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

René Loch über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar