Bevor am Samstag, 29. Juni, das „Leipziger Frauen*festival“ startet, gibt es am Freitag und Samstag die Feministische Sommeruni Leipzig 2019 „Ohne Frauen keine Demokratie!“, die auch daran erinnert, dass Frauen in Deutschland vor 100 Jahren zum ersten Mal ihr Wahlrecht ausüben durften. Der Kampf der Frauenbewegung ist natürlich älter. Und er hat seine Wurzeln in Leipzig.

Die Geschichte der Demokratie ist frauenbewegt, die des Feminismus auch ostdeutsch: Das zeigt die Feministische Sommeruni am 28. und 29. Juni 2019 in Leipzig mit Vorträgen, Filmen, Lesungen und Performances von den Anfängen der Frauenbewegung in der DDR und Ostdeutschland bis zu aktuellen Herausforderungen für Demokratie und Feminismus.

„Ohne Frauen keine Demokratie!“ – diese Forderung gehört zu Sachsen: Hier kämpften Pionierinnen der Frauenbewegung wie Louise Otto-Peters, die in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wäre, für Demokratie und Frauenrechte. Hier gingen vor 30 Jahren Frauen auf die Straße und veränderten die Republik. Mit der bevorstehenden Landtagswahl im September treffen Sachsens Frauen eine bundesweit richtungsweisende Entscheidung. An kaum einem anderen Ort lässt sich 2019 besser von Kämpfen für Demokratie und Frauenrechte erzählen als in Leipzig.

„Für ein offenes Land mit freien Menschen“ stand auf dem Transparent, das Katrin Hattenhauer und Gesine Oltmanns am 4. September 1989 entrollten – ein Auftakt der großen Montagsdemonstrationen in Leipzig, von denen aus die Friedliche Revolution vor 30 Jahren ihren Lauf nahm. Frauen setzten sich in der DDR unter anderem in Friedens-, Menschenrechts- oder Umweltgruppen für Demokratie und Gleichberechtigung ein. Im Umbruch artikulierten sie frauenpolitische Forderungen. Zur Feministischen Sommeruni Leipzig 2019 sprechen Zeitzeuginnen wie Gisela Kallenbach, Ute Leukert, Kathrin Mahler Walther, Christine Rietzke und Katrin Hattenhauer über ihre Erfahrungen in der DDR, den Wendeprozess und ihr heutiges politisches Leben.

§218, Parität in den Parlamenten, ein demokratisches Europa: Die Forderungen der ostdeutschen Frauenbewegung sind hochaktuell. Was können nachfolgende Generationen von ihnen lernen, worüber streiten? Was gehört heute auf die feministische Agenda?

Darüber sprechen am 28. und 29. Juni Vertreter/-innen aus Politik, Wissenschaft und Kultur, unter anderem Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Jazz-Musikerin Uschi Brüning, Samirah Kenawi, Gründerin des Archivs GrauZone, Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, die Autorinnen Anne Wizorek und Annette Gröschner, die Netz-Aktivist/-innen Tarik Tesfu und Felicia Ewert, Irina Siklova, Soziologin, und die Rapmusikerin Sookee.

Veranstaltungsorte der Feministischen Sommeruni Leipzig 2019

Freitag, 28. Juni, 10 bis 22 Uhr:

Kupfersaal, Kupfergasse 2
Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Grimmaische Straße 6, 04109 Leipzig
Universität Leipzig, Seminargebäude, 04109 Leipzig

Samstag, 29. Juni, 11 bis 14 Uhr: Marktplatz

Im direkten Anschluss findet am 29. Juni ab 14 Uhr auf dem Leipziger Marktplatz das 3. Leipziger Frauen*Festival „Clara & Louise“ statt, ein Angebot der Stadt Leipzig.

Die Teilnahme ist kostenfrei und die Anmeldung erfolgt online: www.feministische-sommeruni.de.

Ohne uns kein wir: Am 29. Juni findet das dritte „Leipziger Frauen*festival“ statt

Ohne uns kein wir: Am 29. Juni findet das dritte „Leipziger Frauen*festival“ statt

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