Kann nicht wenigstens einmal jemand an die Kinder denken, fragte einst eine Figur der „Simpsons“. Nun ja – Pandemieleugner/-innen denken ständig an die Kinder und daran, wie sie diese für ihre Zwecke missbrauchen können. Mittlerweile erfinden sie sogar Todesfälle, die auch in Leipzig aufgegriffen werden. Außerdem: Neues vom sogenannten Fahrradgate. Die L-IZ fasst zusammen, was am Donnerstag, den 1. Oktober 2020, in Leipzig und darüber hinaus wichtig war.

Wenn es darum geht, den eigenen Verschwörungsmythen rund um das Coronavirus den Anschein rationaler Argumentation zu geben, sind häufig Kinder das Mittel zum Zweck. Dass die Kleinen in Schulen und an anderen Orten eine Gesichtsmaske tragen müssen, sei skandalös, heißt es oft. Noch besser als Kinder mit Masken verkaufen sich allerdings Kinder, die angeblich wegen der Masken gestorben sind.

Gruselgeschichten aus Schweinfurt

So geistert seit einigen Tagen eine schockierende Meldung durch diverse Gruppen des Instant-Messaging-Dienstes „Telegram“, wonach in der Nähe von Schweinfurt am Montag eine 6-Jährige bewusstlos zusammengebrochen und später gestorben sei. Die Schuld am vermeintlichen Todesfall trägt eine im Schulbus getragene Mund-Nasenbedeckung.

Diese Nachricht verbreitete am Donnerstag auch Nils Wehner in der Telegram-Gruppe von „Querdenken 341 – Bewegung Leipzig“. Das Mitglied des Orgateams verknüpfte die Mitteilung mit einem Appell, am Samstag zur Demonstration auf dem Marktplatz zu erscheinen. „Es könnte jeden von uns treffen“, warnt Wehner in Großbuchstaben.

Schwindelarzt weint, Polizei dementiert

Auch der als „Schwindelarzt“ bekannte HNO-Arzt Bodo Schiffmann verbreitete unter Tränen das traurige Schauermärchen in einer Videobotschaft. Er habe Informationen „aus erster Hand“ und kenne „die komplette Story“. Ob er noch dazu kommen wird, sie zu erzählen, ist unklar. Laut seiner Auskunft könnte es passieren, dass heute sein Kanal zensiert beziehungsweise gelöscht wird. Dann müssten andere sein offenbar exklusives Wissen weitertragen.

Dass die Geschichte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit frei erfunden ist, bestätigte heute die Polizei in Unterfranken. Sie warnte per Pressemeldung vor „Masken-Kritikern“, die mit Falschmeldungen „Angst und Schrecken“ verbreiten würden. Aktuell laufen Ermittlungen wegen des Verdachts einer Straftat gegen den oder die Urheber/-in des Gerüchts.

Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über die aktuellen Zahlen vom Leipziger Arbeitsmarkt und über einen Appell des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig an die sächsische Landesregierung, alle durch das Coronavirus verursachten Verluste im ÖPNV vollständig auszugleichen.

Was heute außerdem wichtig war: Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden ermittelt im sogenannten Fahrradgate aktuell gegen 120 Personen. Darunter befinden sich drei mutmaßliche Organisator/-innen der illegalen Deals, mehr als 100 potentielle Käufer/-innen sowie sechs aktuelle und ehemalige „Führungskräfte der Polizeidirektion Leipzig“. Zudem seien 22 Verfahren eingestellt worden, da es nicht „genügend Anlass“ zur Anklageerhebung gegeben habe. (via Tag24)

Der Herbstauftakt bringt eine erste leichte Entspannung für den Leipziger Arbeitsmarkt

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