Bei den Verbraucherzentralen ebben die Beschwerden zu zweifelhaften Inkassoforderungen nicht ab. Verbraucher berichten von Schreiben, in denen mit Zwangsvollstreckung, Schufa-Einträgen und Hausbesuchen gedroht wird. "Unseriöse Anbieter wissen, dass viele sich von Inkassobriefen einschüchtern lassen und zahlen, selbst wenn sie es nicht müssen", berichtet Janine Hartmann von der Verbraucherzentrale Sachsen.

In einer gemeinsamen Aktion sagen die Verbraucherzentralen dubiosen Inkassopraktiken den Kampf an. Bis zum 31. August erfassen sie in ihren Beratungsstellen Beschwerden und werten diese aus. Auch die Verbraucherzentrale Sachsen beteiligt sich an der Aktion. “Betroffene Verbraucher werden gebeten, den Beratern vor Ort ihren Fall zu schildern und die Unterlagen mitzubringen”, so Janine Hartmann.

Bereits 2011 haben die Verbraucherzentralen Inkassounternehmen unter die Lupe genommen und schärfere gesetzliche Regelungen zum Schutz der Verbraucher gefordert. Der Gesetzgeber hat reagiert und erstmals Informations- und Darlegungspflichten für Inkassodienste erlassen. “Inkasso-Unternehmen müssen nun bereits mit der ersten Zahlungsaufforderung detaillierte Informationen wie zum Beispiel Name oder Firma des Auftraggebers und den genauen Forderungsgrund nennen”, erklärt Hartmann. Profitieren die Verbraucher von den Neuregelungen? Sind weiterhin nicht registrierte Unternehmen aktiv? Gibt es unseriöse Inkassodienste, die vom Ausland aus agieren? Zu diesen Fragen will die Verbraucherzentrale mit der Aktion genaue Erkenntnisse gewinnen. “Bei Missständen werden wir diese ans Licht bringen und politisches Handeln einfordern”, sagt Janine Hartmann.

Verbraucher können ihre Erfahrungen mit Inkasso-Unternehmen auch gern per Post senden an Verbraucherzentrale Sachsen, Stichwort Inkasso, Katharinenstraße 17, 04109 Leipzig oder per E-Mail an vzs@vzs.de. Auf unserer Homepage www.verbraucherzentrale-sachsen.de sind zudem Informationen und Musterbriefe zu finden.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar