In der Georg-Schumann-Straße verschwand aus einem Geschäft ein Notebook vom Tisch - und tauchte nach einer halben Stunde in Begleitung wieder auf +++ In der Bernhard-Göring-Straße warfen zwei Männer einen Betonfuß auf die Straße - in beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen +++ Mit Schlagring und Schraubendreher - die Polizei konnte zwei Räuber kurz nach ihrer Tat stellen.

Eine dubiose Geschichte

Die Ladeninhaberin (37) eines Geschäfts auf der Georg-Schumann-Straße verließ gestern nur kurz den Tresen, um in den hinteren Bereich zu gehen. Als sie wiederkam, war ihr Notebook vom Tisch verschwunden. Etwa eine halbe Stunde später, gegen 16:00 Uhr, kam ein ihr unbekannter Mann in den Laden und fragte sie, ob sie etwas vermissen würde. Im selben Atemzug legte er ihr ihren eigenen, soeben gestohlenen mobilen Computer auf den Tresen! Er erzählte ihr, dass er den Laptop gerade eben am Arbeitsamt von einem Fremden gekauft habe. Der wiederum will ihm erzählt haben, wo er das Notebook gestohlen habe. Der Fremde erzählte weiter, dass er nun dem Dieb wiederum ganz uneigennützig das Gerät für 150 Euro abgekauft hätte.

Ergo: Wenn die 37-Jährige den Laptop wiederhaben wolle, verlange er die 150 Euro, die er gezahlt habe. Die Ladeninhaberin sagte dem Fremden auf den Kopf zu, dass sie seine Geschichte nicht glauben würde. Nicht sicher, ob er das Notebook nicht doch wieder mitnehmen würde, gab sie ihm allerdings die geforderten 150 Euro. Der Fremde verließ den Laden und meinte noch im Hinausgehen, dass er eine ordentliche Arbeit hätte und daher so etwas nicht nötig habe.

Beschreiben konnte die 37-Jährige den Mann wie folgt:

– türkischer Abstammung
– dunkle kurze Haare, nach oben gegelt
– ca. 170 cm groß
– kräftige Gestalt mit Bierbauch
– 30 – 35 Jahre alt
– Tattoo “Jasmin” auf der rechten Hand
– blaue Jeans
– Chucks Converse Schuhe in schwarz/weiß
– weißes Hemd mit schwarzer Stickerei
– Sonnenbrille
– auffällig gelber oder goldener Zahn im Unterkiefer

Wer erkennt den Mann wieder oder wurde Opfer einer ähnlichen Diebstahls-/Betrugsmasche? Hinweisgeber werden gebeten, sich bei dem Polizeirevier Leipzig – Nord, Essener Straße 1 in 04129 Leipzig, Tel. (0341) 5935 – 0 zu melden.

Betonfuß auf Straße geworfen

Durch eine Zeugin wurde beobachtet, wie gestern Abend, 21:50 Uhr, zwei angetrunkene Männer einen Betonfuß, welcher neben einen Bauzaun lag, anhoben und einfach auf die Bernhard-Göring-Straße warfen. Danach entfernten sie sich. In der Folge fuhren ein silberfarbener BMW und ein Mercedes über das Hindernis. Die Polizei wurde informiert und fuhr zum Ereignisort. Der 35-jährige Mercedesfahrer war noch am Ort. Bei dem Fahrzeug riss der hintere rechte Reifen auf der Innenseite auf. Der Fahrer des BMW war nicht mehr da. Ein nachfolgender 34-jähriger Radfahrer hat dann diesen Betonfuß zur Seite von der Fahrbahn getragen. Zur Personenbeschreibung liegen wenige Erkenntnisse vor: Beide waren Mitte 20, hatten kurze, blonde Haare und einer trug ein schwarzes Basecap.

Die Verkehrspolizei sucht insbesondere den oder die BMW-Fahrerin bzw. Zeugen, die ebenfalls gesehen haben, wie diese beiden Unbekannten dieses Hindernis auf die Straße geworfen haben. Diese wenden sich bitte an die VPI Leipzig, Schongauerstraße 13, 04328 Leipzig, Tel. (0341) 255-2847.

Räuber gestellt

Die beiden jungen Männer (23, 23) verweilten gestern in der Früh nach einer Kneipentour am Hallischen Tor. Hier wurden sie von zwei männlichen Personen angesprochen. Diese forderten unmissverständlich die Herausgabe der Handys und der Geldbörsen. Um den Ansinnen Nachdruck zu verleihen, zeigte einer einen Schraubendreher, der andere hielt einen Schlagring in der Hand. Die beiden Geschädigten sagten aus, dass sie nicht im Besitz eines Handys seien. Einer zeigte seine fast leere Geldbörse. Daraufhin forderten die Täter die EC-Karte und verlangten nach der PIN. Ihnen wurde die EC-Karte übergeben und die PIN genannt. Die war aber falsch. Beide Täter entfernten sich unter der Androhung, falls die PIN falsch sei, wiederzukommen. Als die beiden weg waren, riefen die Geschädigten sofort die Polizei, da sie doch ein Handy dabei hatten und nannten eine fast perfekte Personenbeschreibung.

Die Polizei war schnell vor Ort. Über Funk wurden die Personenbeschreibungen den Einsatzkräften bekanntgemacht. Einer der Besatzungen fiel in der Nähe des Dittrichrings/Ecke Käthe-Kollwitz-Straße zwei männliche Personen auf, zu denen die Personenbeschreibung passte. Die beiden wurden angehalten und einer Identitätskontrolle unterzogen. Zunächst leugneten sie, mit der Straftat etwas zu tun zu haben. Nachdem sie aber durchsucht wurden und der Schraubendreher sowie der Schlagring festgestellt wurden, gab einer die Tathandlung spontan zu. Die EC-Karte wurde von einem in der Nähe befindlichen Geldautomaten eingezogen, nachdem vergeblich dreimal versucht wurde, Geld abzuheben.

Beide wurden vorläufig festgenommen und in die Polizeidirektion Leipzig der Kriminalpolizei überstellt. Die Staatsanwaltschaft Leipzig stellte einen Haftantrag beim zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Leipzig. Der Haftbefehl wurde erlassen und die beiden wurden der Justizvollzugsanstalt überstellt. Die Kripobeamten überprüfen nun den Zusammenhang mit einer am gestrigen Tag ähnlich begangenen Handlung.

Brückengeländer adieu

In der letzten Nacht beförderte ein 23-Jähriger einen Pkw BMW über das massive Brückengeländer der Zschortauer Straße nach unten auf die Maximilianallee. Wie das geht? Die Polizei ist sich über den Unfallhergang selbst noch nicht ganz im Klaren. Höchstwahrscheinlich aber stand der Fahrer unter Alkoholeinwirkung und verursachte daher den Unfall. Auf jeden Fall fuhr er in einer Linkskurve der Zschortauer Straße geradeaus weiter und prallte rechtsseitig gegen das Brückengeländer. Dieses wurde durchbrochen und der BMW fiel nach unten. Der 23-Jährige kletterte sichtlich benommen aus dem Fahrzeug und verweigerte gegenüber der informierten Polizei jegliche Aussagen – auch zu seinen Personalien. Im Fahrzeug befanden sich zwei weitere Insassen (beide männlich, 26 und 24), wobei der 24-Jährige mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde. Letzten Endes konnte die Polizei den Namen und das Alter des Fahrers doch noch ermitteln. Über die Bereitschaftsstaatsanwältin wurde überdies eine Blutentnahme angeordnet. Den 23-Jährigen erwartet nun eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung mit einem Verkehrsunfall.

Künstler mit Einkaufstüte über dem Kopf

“Da malt einer Farbe auf’s Connewitzer Kreuz!” Lautete gestern Abend ein merkwürdig anmutender Notruf bei der Polizei. Nichts desto trotz, den Maler wollte sich die Polizei einmal genauer ansehen. Und siehe da, da stand wirklich ein Mann mitten auf der Straße – mit einem Pinsel in der Hand und zeichnete ein etwa zweieinhalb Meter durchmessendes Anarchie-Symbol direkt auf dem Connewitzer Kreuz. Zur Tarnung seiner Person hatte er sich eine formschöne Einkaufstüte über den Kopf gezogen. Wer nun denken mag: “Der arme Mann! Konnte er darunter überhaupt noch Luft bekommen?”, dem kann Entwarnung gegeben werden. Der Künstler hatte natürlich daran gedacht, zwei Löcher in seine Tüte zu schneiden, die einerseits dem freien Blickfeld, andererseits auch der notwendigen Frischluftzufuhr dienten. Die herbei zitierten Polizisten betrachteten das Schauspiel einen Moment und forderten den Herrn dann auf, seine Bemalung zu unterlassen. Man sollte doch meinen, dass die bisherigen Fahrbahnmarkierungen ausreichend seien. Der Fremde ließ sich jedoch nicht stören und pinselte weiter. Vielleicht konnte er die Beamten durch seine Tüte ja nicht richtig verstehen? Zur besseren Verständigung befreiten ihn die Polizisten also von seiner Tarnung und wiederholten ihre Aufforderung. Auch dieses Mal ignorierte der Mann die Aufforderung, stattdessen fing er an zu Brüllen und zu Schreien und beleidigte alles, was wie ein Polizist gekleidet ankam.

Als die Ordnungshüter ihm obendrein seinen Malereimer wegnahmen, war der Straßenkünstler kaum mehr zu bändigen. Er schrie, trat und schlug um sich und versuchte die Polizisten mit Kopfnüssen zu traktieren. Es half alles nichts, mit dem Streifenwagen ging es zum Revier, denn der Herr weigerte sich standfest, seine Personalien preiszugeben. Nach langem hin und her, währenddessen der Herr auch ein paar Handschellen angelegt bekam, verriet er den Beamten seinen Namen. Zuvor hatte man feststellen können, dass der Künstler bereits “ein wenig” dem Alkohol zugesprochen hatte. Ein Test hatte 1,24 Promille ergeben. Die Kollegen fuhren also mit ihm nach Hause, um sich von seiner Identität zu überzeugen, denn bisher hatte er nur falsche Namen genannt und entließen ihn letztendlich gegen 23:00 Uhr aus den polizeilichen Maßnahmen. Ob dieser Stress nötig gewesen wäre, nur wegen einer unkünstlerischen Straßenbemalung? Den 36-Jährigen erwarten nun jedenfalls Anzeigen wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und Widerstand gegen Polizeibeamte. Vielleicht wählt er das nächste Mal für seine Zeichenkünste einfach ein Blatt Papier?

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