Mehr als 450 Beamte des Zolls und der Steuerfahndung haben heute im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Dresden bei Festnahme- und Durchsuchungsmaßnahmen in sieben Bundesländern (Sachsen, Thüringen, Berlin, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Baden-Württemberg und Hessen) insgesamt 48 Objekte (Wohnungen und Geschäftsräume) durchsucht. Die Maßnahmen richteten sich gegen 20 Beschuldigte, die in organisierter Form Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung im Wach- und Sicherheitsgewerbe betrieben haben sollen. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag in Zwickau.

Gegen zwei 39-jährige Männer lagen Haftbefehle vor, die bereits in den frühen Morgenstunden durch eine Spezialeinheit des Zollkriminalamts (ZUZ) vollzogen wurden. Im Laufe des Tages werden die beiden Festgenommenen dem Haftrichter des Amtsgerichts Zwickau vorgeführt.

Den Tatverdächtigen wird unter anderem Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen. Sie sollen mit Schwarzarbeitern, für die keine Lohnsteuer bezahlt wurde und die nicht zur Sozialversicherung angemeldet waren, Dienstleistungen in Asylbewerberunterkünften ausgeführt haben. Zur Verschleierung der Schwarzarbeit wurden unter den beteiligten Firmen nach bisherigen Ermittlungen Scheinrechnungen gestellt und damit im Rahmen von unberechtigten Umsatzsteuervoranmeldungen hohe Geldbeträge vom Fiskus erschwindelt. Hierdurch entstand den Sozialkassen und dem Fiskus im Tatzeitraum von 2015 bis 2017 nach aktuellen Schätzungen ein Schaden in Höhe von ca. zwei Millionen Euro.

Ausgangspunkt der Ermittlungen waren mehrere Kontrollen im Wach- und Sicherheitsgewerbe im Raum Kassel. Diese Prüfungen ergaben Unregelmäßigkeiten bei der Bezahlung und der Anmeldung zur Sozialversicherung von Beschäftigten einer Sicherheitsfirma aus Zwickau. Die weiteren Ermittlungen der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe, bestehend aus Finanzkontrolle Schwarzarbeit Zwickau und Steuerfahndung, erhärteten den Verdacht, dass es sich bei dem vorgefundenen Firmengeflecht um eine organisierte Form der Schwarzarbeit und der Steuerhinterziehung handelt.

Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter auch Computer und Mobiltelefone, die durch Spezialisten des Zolls für IT-Forensik noch ausgewertet werden müssen. Außerdem wurden drei Schusswaffen, Munition, ein Bolzenschussgerät, zwei Schreckschusswaffen, zwei Schlagringe, ca. 835.000 € Bargeld und zwei hochwertige PKW sichergestellt.

Die Maßnahmen dauern derzeit noch an.

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