Zum Jahreswechsel führte die Polizeidirektion einen Einsatz zur Aufrechterhaltung der Öffentlichen Sicherheit und Ordnung durch. Besonders im Fokus standen die Feierlichkeiten auf dem Augustusplatz und dem Connewitzer Kreuz.

Kurz nach Mitternacht fanden sich über eintausend Menschen am Connewitzer Kreuz zusammen. Nachdem zuerst Silvesterfeuerwerk gezündet wurde, wurden gegen 00:15 Uhr Polizeibeamte an der Selneckerstraße und an der Wiedebachstraße massiv mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Eine Gruppe von Gewalttätern versuchte, einen brennenden Einkaufwagen mitten in eine Einheit der Bereitschaftspolizei zu schieben und beschossen diese massiv mit Pyrotechnik. Ein Beamter (m/38) wurde dabei so schwer verletzt, dass er das Bewusstsein verlor und im Krankenhaus notoperiert werden musste.

In diesem Fall ermittelt die Soko LinX wegen versuchten Totschlags. Drei weitere Beamte wurden leicht verletzt. Bis gegen 02:00 Uhr gab es im Bereich des Kreuzes immer wieder Angriffe auf die eingesetzten Kräfte. Erst dann entspannte sich die Situation und die Personen verließen den Ort. Neun Personen wurden vorläufig festgenommen. Drei von ihnen wurden in der Nacht wieder entlassen. Neben dem genannten Delikt ermittelt die Polizei wegen schweren Landfriedensbruchs und Körperverletzungsdelikten.

Polizeipräsident Torsten Schultze: „Polizeibeamte sind Menschen. Es ist erschreckend, wie skrupellos Personen in der Silvesternacht am Connewitzer Kreuz durch offensichtlich organisierte Angriffe schwerste Verletzungen von Menschen verursachen bzw. in Kauf nehmen. Und es ist genauso erschreckend, wie schnell z. B. ein Herr Bras Dos Santos in einem Tweet um 00:26 Uhr solches Verhalten rechtfertigt, in dem er Ursache und Wirkung verkehrt. Es gibt keine rechtsfreien Räume.“

Nach Mitternacht war das Connewitzer Kreuz aufgrund der Ereignisse nicht mehr befahrbar. Ab 02:20 Uhr wurde es durch die Polizei komplett gesperrt, um Tatortarbeit durchzuführen.

Die Silvesterfeier auf dem Augustusplatz und in der Innenstadt blieb friedlich. Am Thomaskirchhof wurde eine Person mit einer Schreckschusswaffe festgestellt, die keinen vorgeschriebenen Kleinen Waffenschein besaß. In einem Imbiss am Markt kam es zuerst zu einer verbalen, dann zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen dem Betreiber und einem Gast. Beide wurden leicht verletzt. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.

Update 15:00 Uhr:

Im Zusammenhang mit den Geschehnissen des Jahreswechsels 2019/2020 in Leipzig wurden neun Personen (zwei Frauen und sieben Männer) vorläufig festgenommen. Ihnen wird versuchte gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Polizeibeamte und tätlicher Angriff von Vollstreckungsbeamte im Zusammenhang mit einem schweren Landfriedensbruch vorgeworfen.

Die Ermittlungen der Polizeidirektion Leipzig dauern derzeit an, sodass die Aktenlage schnellstmöglich der Staatsanwaltschaft vorgelegt werden kann. Hierauf soll dann eine fortführende Entscheidung getroffen werden, wie mit den vorläufig festgenommenen Personen weiter verfahren werden soll.

Es wird um Verständnis gebeten, dass mit Blick auf die laufenden Ermittlungen am heutigen Tag keine weiteren Auskünfte erteilt werden können.

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