Die Staatsanwaltschaft Chemnitz führt ein Ermittlungsverfahren gegen 24 Beschuldigte mehrheitlich Geschäftsführer von Bau-, Handwerks- und anderen Betrieben aus dem Großraum Chemnitz und Zwickau wegen des Verdachts der Bestechung bzw. Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, Untreue und Steuerhinterziehung.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, seit 2018 für die Vergabe von Bauaufträgen Provisionen empfangen bzw. für Bauaufträge Provisionen gezahlt und diese Zahlungen mit falschen Angaben gegenüber den Finanzämtern steuerlich geltend gemacht und dadurch Steuern verkürzt zu haben. Allein der Hauptbeschuldigte konnte mit den Tathandlungen eine Summe von 1,8 Millionen Euro erlangen.

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Chemnitz durchsuchten – geführt durch die Integrierte Ermittlungseinheit Sachsen (INES) – Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen und der Steuerfahndung Chemnitz mit Unterstützung von Beamten aus den betroffenen anderen Bundesländern am 21.06.2022 insgesamt 72 Wohn- und Geschäftshäuser in Sachsen (61), Berlin (2), Bayern (2), Baden-Württemberg (2), Brandenburg (4) und Thüringen (1) nach Beweismitteln.

Es wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt, darunter 46 Mobilfunktelefone, 27 PC/Laptops und 952 Ordner Unterlagen, die nunmehr ausgewertet werden müssen. Dies wird geraume Zeit beanspruchen. Im Rahmen der Vollziehung von Vermögensarresten wurden u.a. vier Traktoren, zwei LKW, ein Transporter, ein Wohnwagen sowie verschiedene Konten gepfändet.

Festnahmen erfolgten nicht.

Korruption ist kein Kavaliersdelikt!

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