Im Verfolgerduell des drittplatzierten SC Markranstädt bei der viertplatzierten SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim sicherten sich die Gäste am vorletzten Spieltag der Saison 2018/19 dank eines 24:20-Erfolgs endgültig einen Platz auf dem Treppchen der Oststaffel der 3. Handball-Bundesliga. Offen bleibt vorerst, ob es der dritte Platz wird oder ob es sogar für Platz 2 reichen wird. Dies entscheidet sich erst am letzten Spieltag, wenn die Piranhas am kommenden Mittwoch im heimischen Sportcenter zum Feiertagsduell gegen Herzogenaurach laden.

Die Vorzeichen vor dem Spiel gegen Bretzenheim waren denkbar schlecht, denn der aufgrund von Verletzungen und Abgängen ohnehin recht überschaubare Kader der Piranhas war weiter geschrumpft. Wegen Grippe und Bronchitis mussten Antonia Westland und Lisa Thieme zu Hause bleiben. Das SCM-Trainerduo Schaarschmidt/Vogel sowie die mitgereisten und lautstarken Fans sahen dennoch von der ersten Minute an eine starke Leistung der Markranstädter Mannschaft.

Dem 1:0 durch Thea Schwarz folgte zwar zunächst der Ausgleichstreffer der Bretzenheimerinnen, doch sollte es der Heimmannschaft über die gesamte Spielzeit nie gelingen, in Führung zu gehen. Die Markranstädter Rumpftruppe präsentierte sich in spielerisch und kämpferisch starker Form. An der Abwehr bissen sich die Bretzenheimerinnen ein ums andere Mal die Zähne aus. Und wenn doch einmal ein Ball durchkam, war da noch Torhüterin Wiebke Detjen, die einen Wurf nach dem anderen entschärfte.

Auch im Angriff hatten die Piranhas auf die verschiedenen Abwehrsysteme des Gegners meist die richtige Antwort parat und konnten Bretzenheim mit unterschiedlichen Aufstellungen immer wieder vor neue Aufgaben stellen. Die sechsfache Torschützin Henriette Dreier machte erneut ein starkes Spiel: „Trotz der langen Auswärtsfahrt haben wir gut ins Spiel gefunden. Wir haben eine tolle Teamleistung gezeigt, vor allem in der Abwehr, wie man an den lediglich 20 Gegentoren sehen kann“, so Dreier.

Auch Lena Smolik zeigte sich gewohnt torgefährlich und traf fünfmal ins Schwarze. Vor allem aber war es eine überzeugende Mannschaftsleistung der Piranhas, bei der sich alle Spielerinnen über die gesamten 60 Minuten gegenseitig pushten. Selbst als Bretzenheim in der 47. Spielminute zum 18:18 ausgleichen konnte, brachen die Gäste trotz des Minikaders nicht ein, sondern zeigten mit einem vorentscheidenden 3:0-Lauf zum 18:21 die richtige Reaktion. Auch als Bretzenheim in den letzten Minuten auf Manndeckung umstellte, steckten die Markranstädterinnen das cool weg und spielten ganz geduldig weiter ihren Stiefel herunter.

Cheftrainerin Ina Schaarschmidt, die am Spieltag ihren 32. Geburtstag feierte, zeigte sich im Anschluss rundum zufrieden und überglücklich. „Was für ein überragendes Geburtstagsgeschenk meines Teams. Ich ziehe den Hut vor der Leistung meiner Mannschaft. Wir mussten heute mit einem Minikader antreten. Meine Spielerinnen haben das ausgeblendet. Alle wussten, worum es heute in Mainz geht, und wollten diesen Sieg von der ersten bis zur letzten Sekunde. Das waren 60 Minuten absoluter Fight, Leidenschaft und Geschlossenheit. Die zwei Punkte sind mehr als verdient.“

In der Tabelle verbessern sich die Piranhas vorläufig vom dritten auf den zweiten Platz. Sollte der bereits feststehende Meister HC Leipzig am Sonntagabend gegen Kleenheim gewinnen, hätten es die Markranstädterinnen am letzten Spieltag selbst in der Hand, diesen 2. Platz zu sichern. Bereits jetzt ist den SCM-Damen (mindestens) Platz 3 und damit der größte sportliche Erfolg seit zehn Jahren nicht mehr zu nehmen.

So oder so dürfen sich die Fans auf einen ereignisreichen letzten Spieltag am Mittwoch, den 1. Mai freuen. Bereits ab 10 Uhr morgens geht es hoch her im und um das Markranstädter Sportcenter, denn der SC Markranstädt feiert ein großes Vereinsfest, zu dem alle eingeladen sind. Der sportliche Höhepunkt wird das Drittligaspiel gegen den Tabellensechsten TS Herzogenaurach sein.

Für den SCM spielten: Laneus, Detjen – Schwarz (3), Dreier (6), Pöschel (3), Welhöner (2), Dietrich, Smolik (5), Paluszkiewicz, Okon, Funke (5/3)

Leipziger Zeitung: Wo ein Wille ist … zwei Wahlen stehen vor der Tür

Leipziger Zeitung: Wo ein Wille ist … zwei Wahlen stehen vor der Tür

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar