Nordsachsens Landrat Kai Emanuel hat am 30. September an der Staatsstraße S 1 bei Radefeld symbolisch ein Schild mit der Aufschrift „eingeschränkter Straßenbetriebsdienst“ angebracht. Anlass für die Aktion ist die drastische Kürzung der Mittel für Unterhalt und Instandsetzung der Staatsstraßen. Erhielt der Landkreis vom Freistaat dafür im Jahr 2023 noch rund 2,3 Millionen Euro, so sind es in diesem Jahr nur 1,7 Millionen. Wegen der Straßenschäden gilt auf der S 1 über die Autobahn A 14 bei Radefeld bereits eine Geschwindigkeitsreduzierung.
„Es muss sich keiner wundern, wenn die Schäden und Einschränkungen auf den Staatsstraßen weiter zunehmen“, sagte der Landrat. „Mit den geringen Mitteln sind wir im Grunde nicht mehr in der Lage, Fahrbahnerneuerungen oder Baumpflegearbeiten in Auftrag zu geben. Und unsere Straßenmeistereien müssen beispielsweise die Grasmahd oder Riss- und Fugensanierungen deutlich reduzieren. Stattdessen werden sie sich mehr um die Bundes- und Kreisstraßen kümmern.“
Der Freistaat wisse das und habe den Landkreisen sogar aufgelistet, auf welche Leistungen sie an den Staatsstraßen verzichten sollen. „Unterm Strich bleibt da nicht mehr viel übrig“, so Emanuel.
Der Landkreis Nordsachsen mit seinen fünf Straßenmeistereien in Torgau, Oschatz, Delitzsch, Eilenburg und Dahlen betreut rund 310 Kilometer Bundesstraßen, 373 Kilometer Staatsstraßen und 577 Kilometer Kreisstraßen. Um sich unmittelbar vor Ort mit den aktuellen Herausforderungen vertraut zu machen, absolvierte der Landrat am 30. September in der Straßenmeisterei Delitzsch eine Frühschicht, die ihn schließlich auch nach Radefeld führte.






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