Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, Annekatrin Klepsch, erklärt zur Pressemitteilung "Praxisberater unterstützen Oberschulen bei der Berufsorientierung" der Kultusministerin: Gut gemeint und doch daneben, möchte man das neueste Vorzeige-Projekt des Kultusministeriums kommentieren.

Anstatt endlich – wie von vielen Schulen und Jugendämtern seit Jahren gefordert – die Schulsozialarbeit an allen Schulen im Freistaat aufzubauen, wird mit der Metamorphose der Mittelschulen in Oberschulen eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Die von Frau Kurth angepriesenen Praxisberater sind alter Wein in neuen Schläuchen.

Denn bereits seit einem Jahr unterstützen 50 Berufseinstiegsbegleiter an 80 Mittelschulen die Jugendlichen bei der Berufswahl. Diese werden – wie die neuen Praxisberater – aus ESF-Geldern und durch die Bundesagentur für Arbeit kofinanziert. (Siehe www.medienservice.sachsen.de/medien/news/172196)

Anstatt sich auf den Ausbau einer Variante der schulbezogenen Jugendsozialarbeit zu konzentrieren und die Gelder zu bündeln, verstärkt das Kultusministerium die allseits kritisierte Projektitis. Schulen, Jugendliche und die pädagogischen Fachkräfte der Jugendsozialarbeit benötigen langfristig stabile Strukturen für eine erfolgreiche Berufsorientierung und Schulbegleitung statt immer wieder neuer Projekte.

Die Linke fordert die Staatsregierung deshalb auf, mit der neuen ESF-Förderperiode 2014-2020 alle ESF-finanzierten Maßnahmen der schulbezogenen Jugendsozialarbeit (Praxisberater, Berufseinstiegsbegleiter, Kompetenzentwicklung) zusammenzuführen und den Schulen als auch den freien Trägern mehrjährige Planungssicherheit zu geben, damit die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern erfolgreich ist.

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