Zur Kritik der Grünen an der von der Koalition angekündigten Verbesserung des Kita-Personalschlüssels, erklärt Lothar Bienst, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion: „Es bleibt dabei: Der Freistaat wird ab September dieses Jahres den Betreuungsschlüssen in den sächsischen Kindergärten und Kinderkrippen schrittweise senken. Die Kosten dieser Qualitätsverbesserung trägt allein der Freistaat.

Die Möglichkeit, bis zu 20 Prozent des erforderlichen zusätzlichen Personals in den Kinderkrippen mit Assistenzkräften zu besetzen, kann man auch als ein Entgegenkommen an die Kommunen betrachten, schnellstmöglich den Personalbedarf zu decken.

Dass die Opposition mit einem im Vorfeld der Haushaltsverhandlungen von der Regierung aufgezeigten Lösungsvorschlag nicht einverstanden ist, ist vielleicht noch nachvollziehbar. Auf komplettes Unverständnis stößt bei mir aber, warum die Grünen mit ihrer Generalkritik eine ganze Berufsgruppe, nämlich die der Staatlich geprüfter Sozialassistenten, diskreditiert. Viele Frauen und Männer, die in diesem Beruf arbeiten, leisten eine hervorragende und sehr engagierte Arbeit, die viele Kinder und Eltern zu schätzen wissen. Das sollten auch die Grünen tun, bevor sie den Sozialassistenten in Sachsen ihre Kompetenzen zur Betreuung von Kleinkindern absprechen.

Die Sozialassistenten haben eine gute pädagogische und auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtete Ausbildung erhalten. Sie sind also keinesfalls ungelernte Hilfskräfte, sondern wichtiges Unterstützungspersonal in den Kitas zur Entlastung der Erzieher. Die Frage einer guten Kindererziehung und –betreuung ist nicht in erster Linie eine Frage einer langjährigen Ausbildung oder eines Abschlusses auf dem Papier. Zumal wenn diese nicht sofort in dem benötigten Umfang verfügbar sind. Wichtig ist, dass wir das politische Ziel eines niedrigeren Betreuungsschlüssels schnell umsetzen können.

Auch in anderen Bundesländern ist es üblich, einen gewissen Anteil des Kita-Personals mit Assistenzkräften zu besetzen. Die Bertelsmann Stiftung, die in ihren Studien oft den Betreuungsschlüssel Sachsens kritisiert hat, akzeptiert Assistenzkräfte und rechnet diese mit in den Betreuungsschlüssel der anderen Länder ein.“

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar