Der Beschluss des Stadtrats in der Ratsversammlung am 25.2. über den Antrag der bündnisgrünen Fraktion war der unmittelbare Erfolg von Stadträtin Nicole Lakowa. Sie konnte einen Jubelschrei nicht zurückhalten. Und der Saal konnte sich bei ihrem Freudenausbruch nicht enthalten und lachte mit.

Zur Sache: Der Name Leipzig hat die Bedeutung „Linden-Ort“. Man könnte daher vermuten, dass Lindenalleen in Leipzig sehr häufig zu finden sind. Aber die doppelreihige Lindenallee in der Naunhofer Straße in Stötteritz ist einmalig für Leipzig. Daran schließt sich eine ebenfalls doppelreihige Platanenallee an. Viele der Bäume sind bereits 100 Jahre alt. In früheren Zeiten diente der Raum zwischen der Doppelreihe Reitern als Reitweg.

Ein Naturdenkmal hat einen höheren Schutzstatus und soll besonders einmalige, alte, seltene und prägende Einzelbäume oder Alleen schützen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind in einigen Bereichen der Linden- und Platanenallee Bäume zu Schaden gekommen und der doppelreihige Charakter war daher unvollständig. Durch intensives bürgerliches Engagement, initiiert und koordiniert durch den Bürgerverein Stötteritz, konnten diese Lücken im Bestand mit Nachpflanzungen wieder aufgefüllt werden. Die Verwaltung bemängelte die Unvollständigkeit der Allee in einigen Bereichen und sah daher keine Notwendigkeit für den Schutzstatus Naturdenkmal!

Stadträtin Nicole Lakowa dazu: „Gerade Straßenbäume sind für die Luftreinheit einer Stadt besonders wichtig, haben es aber auch besonders schwer gesund zu bleiben. Der umfassende, höchste Schutz der gesamten Allee und damit die Festsetzung als Naturdenkmal sind unerlässlich, damit der ehemalige vollständige doppelreihige Charakter dieser Alleestraße erhalten bleibt! Der Schutzstatus soll den Erhalt der 100 Jahre alten Bäume gewährleisten und den nachgepflanzten jungen Bäumen das Wachsen ermöglichen, damit wir auch noch in 100 Jahren diese einmalige Linden- und Platanenallee in Leipzig bewundern können!“

Die CDU-Fraktion erklärte zum Antrag in einem Statement, dass sie ihrer CDU-Amtsleiterin und deren fachlichen Einschätzung vertraue und daher die Schutzwürdigkeit nicht unterstützen könne. Unserer Fraktion erscheint diese Aussage sehr fragwürdig, weil man aus dieser Äußerung den Eindruck gewinnen könnte, dass die genannte CDU-Amtsleitung nach dem Parteibuch der Antragsteller schaut, wenn sie Anträge fachlich bewerten soll.

Dennoch: Die Allee wird durch einen Mehrheitsbeschluss wieder ein Naturdenkmal!

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