Zum Tag der biologischen Vielfalt, fordern Bündnis 90/Die Grünen Sachsen von der sächsischen Staatsregierung deutlich stärkere Anstrengungen und verbindliche Regelungen zum Schutz der Biodiversität im Land. "Gerade erst wurde das Verschwinden der Feldhamster beklagt, doch in der sächsischen Landespolitik tut sich nichts", beklagt Jürgen Kasek, Landesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen, die Tatenlosigkeit der Staatsregierung und ihres Umwelt- und Landwirtschaftsministers Schmidt (CDU).

“Dem Erhalt der Biodiversität kommt international höchste Bedeutung zu – in Sachsen ist die biologische Vielfalt hingegen bedroht und die Landespolitik räumt dem Thema keine Dringlichkeit ein. Der Erhalt der Biodiversität muss jedoch als klassische “Querschnittsaufgabe” alle Politikfelder durchdringen. Aktuell ist jede achte Vogelart und jedes vierte Säugetier weltweit vom Aussterben bedroht. In Sachsen sind derzeit fast 40 Prozent der Arten als gefährdet oder als vom Aussterben bedroht eingestuft”, hebt Kasek hervor.

“In Sachsen ist die biologische Vielfalt bedroht. Tiere, wie Feldhamster, Rebhuhn und Steinkauz, sind aus den meisten Gebieten des Freistaates bereits verschwunden. Doch die Staatsregierung schaut hier seit Jahren nur zu. Ihr sind die Interessen der industriellen Landwirtschaft und der Massentierhaltung wichtiger als der Schutz der biologischen Artenvielfalt. Die Biodiversitätskonzeption des Freistaates kommt nicht voran, besitzt keine verbindlichen Ziele und es fehlt an einer auskömmlichen Finanzierung”, kritisiert Kasek.

“Seit Jahren setzen wir GRÜNE uns für die Erhaltung der Artenvielfalt in Sachsen ein und haben hierfür bereits vielfach konkrete Vorschläge gemacht. So wollen wir den Aufbau eines Biotopverbunds aus Schutz- und NATURA 2000-Gebieten und weiteren Flächen vorantreiben, in denen die Schutzinteressen der Natur wirklich Vorrang vor den Nutzungsinteressen haben,” so der Landesvorsitzende.

“Es geht um nichts weniger als den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen im Freistaat Sachsen. Das muss von der Staatsregierung und von Umweltminister Schmidt endlich verstanden werden”, appelliert Kasek an die Verantwortlichen.

Seit 2001 wird der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) offiziell angenommen wurde. Die Vereinten Nationen haben Ende 2000 den Tag vom 29. Dezember, dem Tag, an dem 1993 die Konvention in Kraft trat, in den Mai verlegt. Die Ziele der Konvention sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile sowie  die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile.

Jedes Jahr steht der Internationale Tag der  biologischen Vielfalt unter einem anderen Thema. 2015 lautet das Motto “Biodiversität für nachhaltige Entwicklung” und setzt sich mit den Herausforderungen der Post 2015-Agenda auseinander.

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