Der wachsende Verkehr in den sächsischen Metropolen stellt die ambulanten Pflegedienste des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) zunehmend vor Herausforderungen. Oft behindern lange Staus in der Innenstadt oder überfüllte Parkflächen das schnelle Durchkommen zum Patienten. Auf diese Weise wird die Arbeit der Pfleger unnötig erschwert. Längere Wegstrecken und somit Arbeitszeiten und der ein oder andere Strafzettel für das Falschparken, welcher aus Zeitdruck dann schon mal in Kauf genommen wird, sind die Folge.

Der bpa Sachsen möchte jetzt mit einer Mitgliederbefragung herausfinden, ob die von einigen Pflegeunternehmen geäußerten Probleme generell zutreffen und hat aus diesem Grund eine Evaluation unter seinen rund 230 Mitgliedern aus dem ambulanten Bereich gestartet.

“Die Befragung wird zeigen, wie groß das Problem wirklich ist. Ambulante Pflegedienste sind – gerade aufgrund des Bevölkerungswachstums in den Großstädten und des demographischen Wandels – auf eine gute Infrastruktur angewiesen. Sie müssen schnell zum Patienten kommen und vor Ort auch einen Parkplatz finden. Längere Wegezeiten werden zudem nicht durch die Pflege- und Krankenkassen übernommen, was bei den Pflegeeinrichtungen zu finanziellen Verlusten führt”, erklärt Matthias Faensen, Vorsitzender der bpa-Landesgruppe Sachsen, und ergänzt: “Vor allem das Bevölkerungswachstum in Leipzig und Dresden stellt die Stadtverwaltungen offenbar vor große Probleme. Im Angesicht des demographischen Wandels muss die Versorgung der stetig älter werdenden Bevölkerung, die möglichst lange im eigenen Zuhause leben will, gewährleistet werden. Dazu zählen auch gut ausgebaute Verkehrswege.”

Sollte sich zeigen, dass es sich um ein generelles Problem handelt, wird der bpa mit den Krankenkassen in Verhandlung treten, um die bisher ausgehandelten Vergütungssätze anzupassen. Auch politische Entscheidungsträger in Sachsen werden gegebenenfalls hinzugezogen, um Gespräche über Sondergenehmigungen fürs Halten und Parken in den Innenstädten zu führen. In verschiedenen deutschen Städten unter anderem auch in Dresden können kostenpflichtige Dauerausnahmegenehmigungen für ambulante Pflegedienste bereits beantragt werden.

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