Im Islam gibt es wie in allen Weltreligionen Strömungen und Gruppierungen, die sich theologisch, politisch und sozial unterscheiden. Muslime leben in unterschiedlichsten ethnischen Gruppen, Kulturen und Sprachräumen. Ein zentraler Scheideweg binnen der frühen muslimischen Gemeinschaft war die Frage nach der legitimen Nachfolge des Propheten Mohammed. Direkt nach seinem Tod begannen konkurrierende Positionen einen theologischen und weltlichen Wettstreit um die Deutungshoheit innerhalb der Urgemeinde der Muslime.

Eine genauere Auseinandersetzung mit dieser Thematik ist im heutigen Kontext von Konflikten, Kriegen und Vertreibung nicht nur notwendig, sondern essentiell.

Doch auch in den Hauptströmungen des Islam findet sich eine Divergenz, die Annäherung verdient. Darunter fällt z.B. der mystische Islam der Sufis, der seit jeher Menschen wie Goethe, britische Kolonialbeamte oder französische Künstler in den Bann zog.

Unterschiedliche islamische Denk- und Lebensweisen, wie auch persönliche Präferenzen und lokale Traditionen sind fester Bestandteil der muslimischen Welt. Auch in Deutschland findet sich eine Generation junger deutscher Muslime, deren Lebenswelten vielfältig und individuell sind („Neo-Moslems“), die in den öffentlichen Debatten kaum Erwähnung finden. Überschattet werden moderne und zeitgenössische muslimische Lebenswelten von dem Phänomen des Salafismus, das in seiner extrem-ideologischen Manifestation Europa im Atem hält.

Vortrag und Gespräch mit:
– Tarek El-Sourani, Arabist, Leipzig
– Martin Zabel, Freier Journalist, Leipzig
– Marie Hakenberg, Orientalisches Institut der Universität Leipzig
– Martin Stemmler-Michael, Pfarrer, Kirchgemeinde Leipzig Plagwitz
-Lindenau

Gesprächsleitung: Eva Brackelmann, Journalistin, Leipzig

Mittwoch, 24. Februar 2016, 18:00 Uhr Studio 3 von info-tv, Friedrich-List-Platz 1, Leipzig

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