Staatsminister Thomas Schmidt wird am kommenden Mittwoch (9. März 2016) in Borna (Landkreis Leipzig) die 1. Regionalveranstaltung zur Beschäftigung von Asylsuchenden im Ländlichen Raum eröffnen. „Die beste Möglichkeit, Asylsuchende in unsere Gesellschaft zu integrieren, bietet die Vermittlung von Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnissen“, sagt Minister Schmidt. „Wir haben lange über die Frage diskutiert, welche Chancen mit der Zuwanderung für unsere Unternehmen und den Arbeitsmarkt insgesamt einhergehen. Jetzt wollen wir gemeinsam mit dem Kultusministerium und der Bundesagentur für Arbeit über die Rahmenbedingungen sowie über Beschäftigungs- und Praktikumsmöglichkeiten informieren.“

Am 9. und 10. März finden insgesamt drei Regionalveranstaltungen statt, zwei weitere sind für Ende März vorgesehen. Kern der Veranstaltungen bilden umfassende und praxisnahe Informationen der Bundesagentur für Arbeit (BA) über bestehende Rahmenbedingungen, Chancen sowie echte und vermeintliche Hindernisse. Eingeladen sind potentielle Ausbildungsbetriebe und Interessenten, Schulleiter, Ausbildungsberater, Vertreter der Berufsverbände. Gleichzeitig soll die Veranstaltung die Betriebe im Ländlichen Raum anregen, den Kontakt zu den Ansprechpartnern bei der BA sowie bei den Landkreisen und Kommunen zu suchen. So lassen sich Wissensdefizite über die Verwaltungs- und Angebotsstrukturen bei den öffentlichen Stellen und über die Bedarfe der Betriebe am Besten beseitigen.

Grundsätzlich dürfen anerkannte Flüchtlinge mit einer Aufenthaltserlaubnis jede Beschäftigung annehmen. Flüchtlinge, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist oder die nach einem abgelehnten Asylantrag geduldet werden, benötigen dagegen eine Arbeitserlaubnis der Ausländerbehörde, die auch von einer Zustimmung der BA abhängig ist. In Zeitarbeit dürfen diese beiden Gruppen in der Regel beschäftigt werden, wenn sie vier Jahre in Deutschland sind.

Schmidt zeigte sich überzeugt, dass die Akteure im Ländlichen Raum alle Gelegenheiten nutzen werden, um eventuell bestehende strukturelle Nachteile bei der Gewinnung von Nachwuchs in allen Berufsfeldern zu überwinden. „Das Interesse von Flüchtlingen und Betrieben ist da, darauf können wir aufbauen“, sagte er.

Im Freistaat Sachsen sind im Jahr 2015 knapp 70 000 Flüchtlinge registriert worden. Gut 45 000 Asylbewerber leben derzeit im Freistaat. Allein ca. 1 650 davon durchlaufen derzeit Berufsvorbereitungsmaßnahmen bei den Berufsschulzentren, in erster Linie zur Vermittlung von Sprachkenntnissen.

Über die Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge informiert die BA im Internet: http://www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/Unternehmen/Detail/index.htm?dfContentId=L6019022DSTBAI776950. Dort steht auch die Broschüre „Potentiale nutzen – geflüchtete Menschen beschäftigen“ zum Download bereit.

Termine:

Regionalveranstaltung Leipzig: 9. März 2016, 9.00 Uhr, Landratsamt des Landkreises Leipzig, Haus 2, zweite Etage, Großer Besprechungsraum, Stauffenbergstraße 4, 04552 Borna (Landkreis Leipzig)

Regionalveranstaltung Chemnitz: 9. März 2016, 17.00 Uhr, Industrie- und Handelskammer Chemnitz, Kammersaal, Straße der Nationen 25, 09111 Chemnitz

Regionalveranstaltung Dresden: 10. März 2016, 16.00 Uhr, IHK Bildungszentrum, Raum 323/325, Mügelner Straße 40, 01237 Dresden

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar