Der Flug der Birkenpollen wird erwartet - da kommt für Allergiker das Angebot des Leipziger Interdisziplinären Centrums für Allergologie (LICA) gerade richtig: Als neue Therapieform gibt es eine Tablette, die in einer Studie getestet wird. „Wir gehören zu den wenigen Studienzentren in Deutschland, die an der Testreihe beteiligt sind“, so Prof. Dr. Regina Treudler, Geschäftsführende ärztliche Leiterin des Leipziger Allergiezentrums. „Wer unter schwerem allergischen Schnupfen oder Atembeschwerden leidet, die durch Birkenpollen hervorgerufen werden, sollte sich schnell bei uns melden. Zumal in diesem Jahr ein besonders starkes Birkenpollenjahr werden soll, wie Botaniker vorausgesagt haben.“

Der Baum spielt aus der Sicht von LICA eine große Rolle: 50 Prozent aller Baumpollen, die bei Allergikern Heuschnupfen auslösen, stammen von der Birke.

Schon im Dezember und Januar hatten die LICA-Spezialisten mit den Folgen von Haselpollen zu tun; der zurückliegende Winter war ziemlich warm, wodurch die Pflanze wieder einmal sehr zeitig begann zu blühen. Früher hat die Hasel erst im Februar geblüht.

Generell verzeichnete das LICA im ersten Jahr seines Bestehens einen sehr hohen Andrang von Patienten. „Zum einen schlägt sich das Bevölkerungswachstum von Leipzig auch bei uns nieder“, erklärt Prof. Treudler. „Zum anderen steigen nach unseren Erkenntnissen die Fälle von Nahrungsmittel- und Insektengiftallergien. Wir bemühen uns, dem zunehmenden Bedarf gerecht zu werden, aber der Ansturm war manchmal kaum zu bewältigen.“

Das LICA ist im September 2015 als drittes Zentrum in Deutschland durch die deutschen Allergiegesellschaften zertifiziert worden, womit bestätigt wurde: Hier erfolgt die allergologische Versorgung von Patienten auf sehr hohem Niveau. Die Allergie-Spezialisten aus den Haut-, Kinder- und HNO-Kliniken sowie der Labormedizin des Universitätsklinikums haben einen regelmäßigen interdisziplinären Austausch organisiert, zu dem gemeinsame Fallkonferenzen gehören. Zudem wurden Fort- und Weiterbildung intensiviert.

Im Interesse der Patienten ist geplant, eine eigene Pollenflugmessung aufzubauen. „Leipzig gehört leider noch nicht zu den Städten, in denen wissenschaftliche Daten zum Pollenflug erhoben werden“, so Prof. Treudler. „Wir streben daher den Aufbau einer Pollenfalle auf dem Gelände des Universitätsklinikums an. Damit wird es uns möglich sein, die aktuelle Belastung durch Pollen zu messen, wodurch wir unsere Patienten besser beraten und behandeln können. Angedacht ist, die Ergebnisse der Messungen aktuell auf der Internetseite unseres Allergiezentrums zu veröffentlichen.“

Für Gräserpollen-Allergiker und Neurodermitiker wird es übrigens im Sommer Studien geben, bei denen Betroffene durch moderne Medikamente neue Hoffnung schöpfen können.

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