Die Präsenz sogenannter „Lebensschutzgruppen“ beim 100. Katholikentag kommentiert Sarah Buddeberg, Sprecherin für Gleichstellungs- und Queerpolitik der Fraktion Die Linke: Das Motto des Kirchentages lautet: „Seht, da ist der Mensch“. Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen – das kann er aber nur, wenn er selbst über sein Leben bestimmen darf. Dazu passt es nicht, zwielichtige Organisationen mit Infoständen für ein Totalverbot von Schwangerschaftsabbrüchen werben zu lassen.

Denn jede schwangere Frau soll ohne Bevormundung oder Belehrungsversuche über sich und ihren Körper entscheiden dürfen. Eine ideologische Beeinflussung darf nicht stattfinden, übrigens auch nicht in Schwangeren-Beratungsstellen, die sich in den Händen kirchlicher Träger befinden.

Rückwärtsgewandte, menschenfeindliche und antifeministische Einstellungen sollten beim Katholikentag nicht verbreitet werden, zumal die Veranstaltung zum Großteil aus Steuermitteln finanziert wird. Die Organisatoren sollten den Mut haben, Gruppen, die Frauen entmündigen wollen, die Unterstützung zu verweigern. Das ZdK hat diesen Mut bereits aufgebracht, als es der Teilnahme von AfD-Vertreter*innen auf den Veranstaltungspodien eine Absage erteilte.

Ich rufe dazu auf, am 6. Juni friedlich gegen den reaktionären „Schweigemarsch“ in Annaberg-Buchholz zu protestieren. Für Emanzipation statt Fremdbestimmung!

 

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