In Leipzig wird bei Amazon heute den zweiten Tag in Folge gestreikt, gleichzeitig laufen Streiks in Bad Hersfeld, Graben, Werne und Rheinberg. Umsatzverschiebungen nach Polen sind nicht möglich, denn dort ist heute Nationalfeiertag.

„Rund 60 KollegInnen aus Leipzig sind seit Montag zu einem Solidaritätsbesuch bei Amazon KollegInnen in Wroclaw. Gesprächsthemen sind die Arbeitsbedingungen, Führungsverhalten, Wertschätzung und die Mitbestimmung. Da gibt es viele gemeinsame Zielstellungen bei den deutschen und polnischen Beschäftigten“, so ver.di Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. „Amazon versucht sowohl hier wie dort seine Gewinne auf dem Rücken der Beschäftigten zu maximieren.“

Die Streikbereitschaft ist ungebrochen und das gemeinsame Handeln in Deutschland und Polen wollen wir weiter ausbauen, um zukünftig häufiger zu grenzüberschreitenden Aktionen auf zu rufen“, so ver.di Streikleiter Thomas Schneider, der die Delegation in Wroclaw begleitet.

„Das System Amazon –  maximale Gewinne auf dem Rücken der Beschäftigten und der Steuerzahler – darf nicht Schule machen. Umsätze in Milliardenhöhe und Höchstgewinnen, aber den Beschäftigten das Recht, sich zu organisieren und sich durch die Gewerkschaft vertreten zu lassen, abzusprechen, das ist skandalös und fordert den Widerstand heraus“, so Lauenroth-Mago.

„Wir fordern existenzsichernde und tariflich gesicherte Einkommen. In den tarifgebundenen Unternehmen des Einzel- und Versandhandels gibt es ab Juni 2 % höhere Löhne und Gehälter. Die Amazon Beschäftigten aber schauen in die Röhre. Deswegen haben wir Montag und Dienstag zum Streik aufgerufen“, so Streikleiter Thomas Schneider.

ver.di fordert die Anwendung des Tarifvertrages für den Einzel- und Versandhandel auch beim größten deutschen Versandhändler Amazon.

„1.013 Euro Weihnachtsgeld, 1.075 Euro Urlaubsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub sind in der Branche üblich. Das wollen wir auch für die Beschäftigten bei Amazon durchsetzen“, so Lauenroth-Mago.

Amazon verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen, hat aber auf Grund der Streiks in den letzten drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht, zuletzt im September. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt ab 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub.

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