Das enorme Bevölkerungswachstum und die steigende Nachfrage nach Wohnraum lassen die Mietpreise steigen und sorgen zugleich für einen schnellen Rückgang des Wohnungsleerstands. Die Folge ist: Bezahlbarer Wohnraum wird immer rarer. Kleine und große preiswerte Wohnungen für Familien sind in Leipzig nur noch schwer zu finden. Für Mieter mit geringem Einkommen wird es immer schwieriger in nachgefragten Stadtteilen eine bezahlbare Wohnung zu finden. Setzt sich der Trend weiter fort, besteht die Gefahr der sozialen Entmischung mit der auch die Vielfältigkeit der Leipziger Stadtteile verloren geht. Der Mieterverein Leipzig unterstützt aus diesem Grund die Forderung der sächsischen Landtagsfraktion der Grünen, nach einem Landesprogramm für soziale Wohnraumförderung.

„Wenn es Wohnungsneubau in Leipzig gibt, dann findet dieser derzeit fast ausschließlich auf dem freifinanzierten Wohnungsmarkt statt. Die Mieten sind jedoch für Mieter mit geringen und mittleren Einkommen nicht bezahlbar“, erklärt Anke Matejka, Vorsitzende des Mietervereins Leipzig, die aktuelle Situation. Die momentan existierende Neubautätigkeit  führt kaum zu einer Entlastung im unteren und mittleren Mietpreissegment, da die hier frei werdenden Wohnungen in der Regel bei der Neuvermietung teurer als bisher vermietet werden. Auch in den Bestandsmieten ist viel Bewegung nach oben. Insbesondere im unteren und mittleren Preissegment gibt es seit dem letzten Jahr viele Mieterhöhungen.

Festzustellen ist zudem, dass die Modernisierungstätigkeit in Leipzig wieder zugenommen hat. Es werden immer mehr Häuser modernisiert, die bisher unsaniert geblieben sind. Viele Mieter dieser Häuser stehen dann zunehmend vor dem Problem, dass die Miete nach der Modernisierung für sie nicht mehr bezahlbar ist. Aus diesem Grund spricht sich der Mieterverein Leipzig seit Jahren für eine soziale Wohnungsbauförderung durch die sächsische Landesregierung aus und begrüßt die jetzt formulierte Forderung der sächsischen Landtagsfraktion der Grünen, nach einem Förderprogramm für den sozialen Wohnungsbau.

Matejka: „Die sächsische Landesregierung kann die Augen nicht länger verschließen. Das belegt der Vorstoß der Grünen ganz klar. Großstädte wie Leipzig benötigen bezahlbare Mieten zwischen fünf und sechs Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Anderenfalls führen die rasant steigenden Mieten bei gleichzeitig gering bleibenden Einkommen zu einer sozialen Schieflage innerhalb des Stadtgebietes.“

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