In der Veranstaltung am 20.08.2016 im Mediencampus Villa Ida (Poetenweg 28, 04155 Leipzig) geht es um den Dialog zwischen Religionen. Dieser Dialog hat in einer zunehmend durch Zuwanderung und religiöse Pluralisierung geprägten Gesellschaft einen enormen Bedeutungszuwachs gewonnen. Dabei spielt aufgrund des Zuwachses an muslimischer Bevölkerung und durch wahrgenommene und tatsächlich vorhandene Konflikte der Dialog zwischen dem Christentum und dem Islam eine besondere Rolle. Seit einigen Jahren ist dieser interreligiöse Austausch fester Bestandteil der deutschen Migrations- und Integrationspolitik.

Vor diesem Hintergrund soll gefragt werden, wie sich der christlich-islamische Dialog aus Sicht der Vertreter_Innen beider Religionsgemeinschaften gestaltet, welche Erfolge zu verzeichnen sind und welche Probleme sich bislang ergeben haben. Letzteres ist auch deshalb von Interesse, weil es zum einen in Teilen der Bevölkerung zu einer nur diffusen Identifikation mit religiösen Werten kommt und gleichzeitig ein großer Teil der Bevölkerung keine Kirchennähe mehr aufweist. Dadurch wird häufig übersehen, dass der Islam – genauso wie alle anderen Religionen – in viele verschiedene Richtungen existiert und facettenreich ist.

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wie ein islamisch-christlicher Dialog für zunehmend kirchenferne und konfessionslose Menschen fruchtbar sein kann. Ein Schwerpunkt der Diskussionsveranstaltung mit Vertreter_innen aus Theologie, Soziologie, Islamwissenschaft und Politikwissenschaft ist die kritische Reflektion der Debatte über die sogenannten ‚christlichen‘ und ‚islamischen‘ Werte. Den Abschluss der Veranstaltung bildet eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertreter aus Religion und Wissenschaft. Besonders freuen wir uns über die Teilnahme des ehem. Landesbischofs der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens Jochen Bohl.

Eingeladen sind nicht nur Engagierte aus verschiedenen Religionsgemeinschaften, sondern alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, die sich für den christlich-islamischen Dialog interessieren.

Programmablauf:

10:00 Uhr
Einführende Worte und Begrüßung der TeilnehmerInnen
(Peter Niemann, Bürgerverein Gohlis e.V.)
10:15 – 12:15 Uhr
Verena Voigt (Frankfurt am Main)
„Wo stehen wir heute? Die Situation des christlich-islamischen Dialogs in Deutschland aus katholischer Sicht”
Dawud Gholamasad (Hannover)
„Zur Zivilisierung und De-Zivilisierung des Menschen- und Gottesbildes in den islamisch geprägten Gesellschaften, wie sie sich in unterschiedlichen Lesarten des Islams manifestieren“
12:15 – 13:00 Uhr
Mittagspause
13:00 – 14:30 Uhr
Kurzvorträge (jeweils 30 Minuten + 15-minütige Diskussion):
Behrouz Alikhani (Münster)
„Identität, Angst und Hoffnung – Emotionale Aspekte des Dialogs zwischen Christen und Muslimen”
Uta Karstein (Leipzig)
“Das Religiöse als Fremdkörper? Christlich-islamischer Dialog im säkularen Kontext Ostdeutschlands”
14:30 – 15:00 Uhr
Pause
15:00 – 16:00 Uhr
Podiumsdiskussion zum Thema „Wie gut funktioniert der interreligiöse Dialog und was muss noch verbessert werden?“
Dawud Gholamasad (Soziologe, Universität Hannover)
Verena Voigt (Politikwissenschaftlerin, Frankfurt am Main)
Jochen Bohl (Theologe, bis 2015 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, Stellv. Ratsvorsitzender der EKD)
Rashid Nawaz (Dipl.-Ing., Regionaler Vorsitzender der Ahmadiyyaa-Muslim-Gemeinde)
Moderation: Alexander Yendell (Universität Leipzig)
16:00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Eintritt und Kost sind frei.

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