Das Studium universale der Universität Leipzig begibt sich im Wintersemester auf die Suche nach den verschiedenen Facetten von Identität. Insgesamt 14 Vorlesungen beleuchten dieses Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln, unter anderem aus philosophischer, religiöser, politischer, psychologischer und künstlerischer Sicht. Der neue Zyklus startet am 12. Oktober 2016 mit der Vorlesung „Wer wir sind – die Philosophie der Identität“ von Prof. Dr. Pirmin Stekeler-Weithofer von der Universität Leipzig.

Die Veranstaltungen des Wintersemesters finden – mit Ausnahme des Podiumsgesprächs am 30. November (Hörsaal 3) und der Abschlussveranstaltung am 1. Februar 2017 in der Volkshochschule – immer mittwochs im Hörsaal 1 des Hörsaalgebäudes, Universitätsstraße 3 statt. Beginn ist in der Regel um 19 Uhr (Ende um 20:30 Uhr).

„Menschen, die sich in der einen oder anderen Weise mit Identität beschäftigen, werden uns in diesem Semester Einblick in ihre Universen verschaffen. Wir haben wieder viel Spannendes auf dem Programm“, sagt der Leiter des Arbeitskreises Studium universale, Prof. Dr. Frank Gaunitz. So befasst sich der Kunsthistoriker Dr. Friedrich Tietjen mit dem Zweifingerbart Hitlers, der Soziologe Dr. Oliver Decker mit der Identität der Mitte und die Sexualwissenschaftlerin Dr. Katinka Schweizer mit der Körpererfahrung bei Intergeschlechtlichkeit. In weiteren Vorträgen geht es unter anderem um den geschlossenen Jugendwerkhof Torgau im Erziehungssystem der DDR, Besatzungskinder im Nachkriegsdeutschland und deren Identitätssuche zwischen Integration und Ablehnung, den Einfluss der Hautfarbe auf die Wahrnehmung von eigener und fremder Identität sowie um Region als Identitätsressource am Beispiel Sachsens. „Bei der Vorlesung über Hitlers Bart erwartet das Publikum eine augenzwinkernde Darstellung der Person Hitlers. Mit dem Thema Transsexualität wollen wir auch ein neues Publikum erreichen“, erklärt Gaunitz.

Bei einem Podiumsgespräch am 30. November 2016 werden die (Un-)möglichkeiten der gezielten Identitätsstiftung durch die Kunst erörtert. Ausgangspunkt dafür ist das Spannungsfeld um die Gemälde – Werner Tübkes „Arbeiterklasse und Intelligenz“ und Reinhard Minkewitz’ „Aufrecht stehen“ im Hörsaalgebäude. Am 2. Dezember 2016, dem Dies academicus, gibt es auch detaillierte Führungen zu den Bildern. Dafür ist eine Anmeldung erforderlich. Zum Abschluss des Zyklus’ am 1. Februar 2017 in der Leipziger Volkshochschule berichtet die Leiterin der Namenberatungsstelle der Universität Leipzig, Dr. Dietlind Kremer, über unsere Namen als wichtigen Teil unserer Identität.

Das Studium universale an der Leipziger Universität wird organisiert von einem Arbeitskreis aus Mitarbeitern verschiedener Disziplinen der Universität und Partnern aus verschiedenen Einrichtungen der Stadt Leipzig. Es handelt sich um eine Reihe von interdisziplinären Ringvorlesungen zu wechselnden, weit gefassten Themen. Sie richtet sich sowohl an Studierende und Mitglieder der Leipziger Universität als auch an die Leipziger Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei. Durchschnittlich 100 bis 150 Besucher kommen zu jeder Veranstaltung. Die nächste Veranstaltungsreihe im Sommersemester 2017 widmet sich dem großen Themenbereich „Wachstum und Wandel“.

Termin:
12.10.2016, 19:00 Uhr
Universität Leipzig, Campus Augustusplatz
Hörsaal 1
04109 Leipzig

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