Die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, besuchte heute eine Unterrichtseinheit in einem Erstorientierungskurs, der zur Zeit in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Hamburger Straße in Dresden durchgeführt wird.

„Mir war von Anfang an wichtig, dass die Menschen, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht sind, unabhängig vom Stand ihres Asylanerkennungsverfahrens, sofort erste grundlegende Kenntnisse in der deutschen Sprache und über die Grundregeln unseres Zusammenlebens erhalten. Mit dem praxisnahen Alltagswissen, das die Teilnehmenden erhalten, können schon so manche Konflikte im Entstehen entschärft werden. Das kommt sowohl den Asylsuchenden, als auch denen zu Gute, die mit Asylsuchenden zu tun haben,“ erklärt Integrationsministerin Köpping.

Die Kurse wurden bisher im Modellprojekt „Wegweiserkurse für Asylsuchende in sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen“ an einzelnen sächsischen Einrichtungen der Erstaufnahme entwickelt. Seit September werden sie in Kooperation mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in allen sächsischen Einrichtungen der Erstaufnahme als Regelangebot „Erstorientierungskurs“ angeboten und vom Freistaat Sachsen und vom BAMF gemeinsam gefördert. Im Freistaat Sachsen werden die Erstorientierungskurse in allen Erstaufnahmeeinrichtungen angeboten. Dabei wird auf das erprobte Curriculum des sächsischen Modellprojektes zurückgegriffen.

Petra Köpping: „Es freut mich sehr, dass wir mit dem Modellprojekt der Wegweiserkurse in Sachsen etwas entwickelt haben, das nun mit Unterstützung des BAMF flächendeckend fortgeführt wird. Und das ist für mich auch ein Ansporn, dass wir diese Kurse inhaltlich weiterentwickeln, anpassen und für die entsprechende Aus- und Fortbildung der Dozentinnen und Dozenten sowie der Kulturmittler sorgen. Das Besondere unseres Ansatzes sind unsere Kulturmittler, die sowohl eine eigene Migrationserfahrung haben, als auch den Flüchtlingen in ihren Herkunftssprachen wichtige Informationen über die Regeln und Werte unserer Gesellschaft geben können. Sie sind Experten und Brückenbauer zugleich und eine wesentliche Säule des Erfolgs unserer Kurse.

Die Teilnahme an einem solchen Kurs zeigt auch, was wir mit dem Anspruch von Fördern und Fordern meinen. Wir helfen den Teilnehmenden, sich mit den hiesigen Gegebenheiten vertraut zu machen. Gleichzeitig vermitteln wir die Erwartungen, die unsere Gesellschaft an ein respektvolle und friedliches Zusammenleben hat.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Kursen erhalten eine erste sprachliche und kulturelle Orientierung, die ihnen das Ankommen in Sachsen erleichtern soll. Ein Kurs umfasst 30 Stunden, die Hälfte der Zeit dient der kulturellen Orientierung in der jeweiligen Herkunftssprache durch Kulturmittlerinnen und Kulturmittler. Das Modellprojekt wurde von der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration (SMGI) seit Dezember 2015 finanziert und vom Sächsischen Volkshochschulverband, ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. sowie mehreren lokalen Volkshochschulen in die Praxis umgesetzt. Im Projektzeitraum konnten so über 400 Kurse an mehr als 10 Standorten durchgeführt werden. Über 8.000 Asylsuchende nahmen an den Kursen teil.

Hinweis: Diese Maßnahme wurde mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten im Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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