Kurz vor dem Weltfrauentag beweist Leipzig einmal mehr breites Engagement für den fairen Handel: Am 5. März verteilt die Steuerungsgruppe des Netzwerkes „Leipzig handelt fair“ von 11 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz fair gehandelte Rosen und lädt Frauen ein, sich von einer Blumeninstallation eine faire Rose zu pflücken und sich über den fairen Handel zu informieren.

Am Abend beginnt um 18:30 Uhr in der Orangerie des Botanischen Gartens der Universität Leipzig eine Podiumsdiskussion zum Thema „Flowerpower ist Frauenpower – Faire Rosen, ihre Wirkung und ihr Potential“. Der Eintritt ist frei.

Bei beiden Aktionen wird die 29-jährige Esther Nyambura Juma anwesend sein und von ihrer Lebens- und Arbeitssituation erzählen. Sie arbeitet seit fünf Jahren in der kenianischen Blumenfabrik Bigot Flowers im Packhaus und hat zwei Töchter. „Frauen, die auf Fairtrade-Plantagen arbeiten, haben Zugang zu Gesundheitsversorgung und Arbeitsrechten. Dazu gehört Mutterschutz genauso wie das Diskriminierungsverbot. Diese Rechte sind wichtig, damit Frauen in ihren Familien und am Arbeitsplatz eine starke Rolle einnehmen können“, so Esther Nyambura Juma.

Fairtrade stärkt Frauenrechte auf Blumenfarmen in Ostafrika und Lateinamerika, wo viele Herausforderungen bestehen – oft kennen die Arbeiterinnen ihre Rechte nicht einmal. Die Fairtrade-Standards schreiben unter anderem feste Arbeitsverträge und auch die einheitliche Bezahlung von Frauen und Männern bei gleicher Tätigkeit vor. Zusätzlich profitieren die Arbeiterinnen und ihre Familien von einer Sozialprämie – der Fairtrade-Prämie. Mit ihr werden verschiedene Gemeinschaftsprojekte finanziert, beispielsweise im Bereich Bildung und Weiterbildung. Die Rose ist die mit Abstand beliebteste Schnittblume in Deutschland.

Um die Nachfrage zu decken, wird ein Großteil der Rosen importiert. Seit 2005 gibt es das Fairtrade-Siegel für Blumen für bessere Arbeitsbedingungen in der Blumenproduktion. Das Zertifizierungsunternehmen Flocert kontrolliert regelmäßig die Einhaltung der internationalen Fairtrade-Standards. 2017 wurden nach Angaben des Vereins TransFair rund 422 Millionen Rosen mit Fairtrade-Siegel verkauft, jede vierte Rose ist hierzulande inzwischen fair gehandelt. Leipzig trägt seit 2011 den Titel „Fairtrade Town“. Lokale Akteure aus der Stadt, der Wirtschaft, der Politik und Verwaltung sowie von verschiedenen Vereinen haben sich im Netzwerk „Leipzig handelt fair“ zusammengeschlossen, um den fairen Handel in der Messestadt zu fördern.

Mehr zur lokalen Steuerungsgruppe unter www.leipzig-handelt-fair.de

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