Auf der Leipziger Buchmesse sprechen die Bestsellerautoren Sebastian Fitzek, Sabine Ebert und Horst Eckert mit Erwachsenen, die nicht so gut lesen und schreiben können, über ihre persönlichen Bildungswege. Mit dieser und weiteren Veranstaltungen informiert das Bildungsministerium (BMBF) gemeinsam mit Ländern und Partnern auf der Leipziger Buchmesse über funktionalen Analphabetismus in Deutschland. Das Programm findet im Rahmen der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (AlphaDekade) statt.

Wie ist es, als Erwachsener das erste Buch zu lesen? Wie kommen Menschen durch ihr Leben, die keinen Handyvertrag, keinen Kontoauszug, keine Behördenpost verstehen? Was müssen Politik, Bildung und Gesellschaft tun, damit funktionaler Analphabetismus reduziert wird? Diesen und weiteren Fragen gehen Vertreterinnen und Vertreter der AlphaDekade auf der Leipziger Buchmesse 2018 nach. Ziel ist es, Sprachkünstler und Leseratten für die Realität einer ebenso großen wie versteckten Gruppe zu sensibilisieren: Rund 7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben. Die Leipziger Buchmesse ist für sie faktisch ein Buch mit sieben Siegeln.

Am Stand der AlphaDekade verknüpfen sich die Lebenswelten von Autoren, Experten und Erwachsenen mit niedrigen Schriftsprachkompetenzen. Gemeinsam informieren sie über die Angebote der Alphabetisierung und Grundbildung in Deutschland – und räumen auf mit Vorurteilen über funktionalen Analphabetismus. So sind laut leo. – Level-One Studie der Universität Hamburg (2011) rund 60 Prozent der Betroffenen deutsche Muttersprachler und berufstätig. Dies und mehr können die Besucherinnen und Besucher am Standort Halle 2, A309 bei folgenden Veranstaltungen erfahren.

Autorengespräche mit Sebastian Fitzek, Sabine Ebert und Horst Eckert
In der Gesprächsreihe „H wie Heimlich! Wie lebt es sich in einer Welt ohne Buchstaben?” erzählen
Autoren und Menschen, die erst im Erwachsenenalter lesen und schreiben gelernt haben, gemeinsam aus ihren unterschiedlichen Lebenswelten.

Gespräch mit Horst Eckert: 16. März, 17 bis 17:30 Uhr
Gespräch mit Sabine Ebert: 17. März, 13.30 bis 14 Uhr
Gespräch mit Sebastian Fitzek: 17. März, 16 bis 16:30 Uhr

Expertengespräch mit Sachsens Kultusminister Christian Piwarz – 16. März, 14:30 bis 15:30 Uhr
Unter dem Titel „7,5 Millionen? Ich kenn‘ keinen! – Über die Alphabetisierung von Erwachsenen in Deutschland” diskutiert die Leiterin der Netzwerkstelle Alphabetisierung in Sachsen-Anhalt, Dr. Reinhild Hugenroth, mit Experten und Entscheidern über Anspruch und Realität in der nachholenden Alphabetisierung und Grundbildung.

Porträt-Zeichnen mit Mangaka Inga Steinmetz – 17. März, 11 bis 13 Uhr
Zusammen mit der Manga-Zeichnerin Inga Steinmetz veröffentlicht das vom BMBF geförderte Projekt iCHANCE.de die Geschichte „Da fehlen Dir die Worte“. Das Manga wird kostenlos am Stand der AlphaDekade verteilt, solange der Vorrat reicht. Inga Steinmetz zeichnet außerdem Manga-Portraits der Besucher und signiert ihre Hefte.

P wie Poetry, A wie Analphabetismus
Die Poetry-Slammer von Livelyrix Leipzig treten mit Texten über funktionalen Analphabetismus am Stand der AlphaDekade auf. Termine sind:

15. März, 13 bis 13.30 Uhr
16. März, 14 bis 14.30 Uhr
17. März, 14 bis 14.30 Uhr
18. März, 13.30 bis 14 Uhr

Darüber hinaus sind Diskussionsrunden, Lesungen und eine Einführung in das arabische Alphabet geplant. Das vollständige Programm am Stand der AlphaDekade auf der Leipziger Buchmesse findet man auf www.alphadekade.de.

Über die Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung

Die Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (AlphaDekade) ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und gesellschaftspolitischen Partnern. Ziel ist es, im Zeitraum von 2016 bis 2026 den funktionalen Analphabetismus bei Erwachsenen spürbar zu verringern und das Grundbildungsniveau zu erhöhen. Mehr Betroffene sollen für spezielle Bildungsangebote gewonnen und die Öffentlichkeit für das Thema stärker sensibilisiert werden. Mehr Informationen: www.alphadekade.de

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