Nach einem Aufruf des Entwicklungspolitischen Netzwerkes Sachsen e.V. (ENS) zur Solidarität mit dem Netzwerk für Demokratische Kultur e.V. (NDK) in Wurzen haben 32 Vereine eine Erklärung unterzeichnet. Sie möchten damit das NDK bestärken, sich weiter für demokratische Grundwerte und die Rechte marginalisierter Menschen einzusetzen.

Das NDK engagiert sich seit fast 20 Jahren für eine Stärkung demokratischer Kultur in Wurzen und der Region. Anne Schicht, Geschäftsführerin des ENS, begrüßt die Arbeit ausdrücklich: „Das NDK zeigt, wie wichtig es ist, sich nicht nur global für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen, sondern auch konkret vor Ort. Wir sind erschrocken, welchen Anfeindungen die Mitarbeitenden inzwischen ausgesetzt sind.“

Im Wortlaut der Erklärung heißt es: „Wir erklären uns hiermit solidarisch mit der Arbeit des Netzwerkes für Demokratische Kultur in Wurzen und möchten es bestärken, auch weiterhin die Stimme friedlich, aber klar in der Sache zu erheben. Und mit uns protestieren 32 Mitunterzeichner, z. B. der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Sachsen e.V. und der Kinder- und Jugendring Landkreis Leipzig e. V. gegen Anfeindungen des Netzwerkes für Demokratische Kultur e.V.“

Die aktive Auseinandersetzung mit der rechtsextremen und neonazistischen Szene in Wurzen und darüber hinaus hat dazu geführt, dass der Verein vermehrt öffentlichen Anschuldigungen und Bedrohungen ausgesetzt ist.

Seit Monaten nehmen verbale Angriffe massiv zu per E-Mail, über Veröffentlichungen in den sozialen Medien, auf Kundgebungen und von Menschen auf der Straße. Die Geschäftsführerin Martina Glass sagt dazu: „Wir haben eine Qualität der Verleumdung erreicht, die die Stimmung in Wurzen gegen uns aufbringt und eine Billigung für Angriffe zur Folge haben könnte. Äußerungen hierzu hat es uns gegenüber durchaus gegeben.“

Heidi Bischof, Regionalpromotorin für entwicklungspolitische Bildung/Globales Lernen, ergänzt: „Wir sind aufmerksamer, insbesondere was unsere Sicherheit angeht. Drohungen haben wir ja erhalten und lesen, was in den Sozialen Medien propagiert wird.“

Rassismus ist nirgendwo tolerierbar und es braucht mehr denn je Menschen, die sich für ein würdiges Miteinander einsetzen.

Das ENS und die Mitunterzeichner wünschen sich eine eindeutige Haltung aus Politik und Gesellschaft. Dass das gut funktionieren und sehr wirkungsvoll sein kann, zeigte das Ostritzer Engagement gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit. Die ausgestreckte Hand des Ministerpräsidenten Kretschmer in Ostritz an alle, die sich dagegen auflehnen, nehmen wir gern an („Alle, die ihren Beitrag dazu leisten können, sind uns willkommen, lasst uns gemeinsam hier ein klares Zeichen setzen, dass so etwas nicht geduldet wird.“ Ostritz, 21.04.2018)

Die Solidaritätserklärung mit allen Unterzeichnern findet sich hier: www.einewelt-sachsen.de

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