Lehrer zahlreicher Leipziger Schulen kamen gestern ins Universitätsklinikum Leipzig (UKL), um im Fortbildungsprojekt „Sachsen retten Leben“ sich zum Thema Wiederbelebung schulen zu lassen. UKL-Anästhesisten qualifizieren die Lehrkräfte, einfache lebensrettende Maßnahmen künftig im Unterricht an ihre Schüler weiterzugeben.

Wer in Deutschland einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet, hat geringere Überlebenschancen als in anderen europäischen Ländern. Zu wenige Menschen greifen helfend ein. Die Angst, Fehler zu begehen, ist irrational groß. Inzwischen ist das Thema Wiederbelebung als festes Modul für die Lehrpläne ab Klasse 7 geplant.

Dafür hat das Sächsische Kultusministerium zusammen mit der Sächsischen Landesärztekammer und dem Universitätsklinikum Dresden ein Konzept zur Umsetzung entwickelt. Um die Lehrkräfte hier auch entsprechend zu schulen, bietet das Universitätsklinikum Leipzig seit letztem Jahr dafür Kurse an.

Oberarzt Dr. Alexander Dünnebier von der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema Laienreanimation und leitet die zweistündige Fortbildung: „Wir wollen den Lehrern vermitteln, dass die Basismaßnahmen einfacher sind als gedacht. Wir möchten die Angst nehmen, denn man kann nichts verkehrt oder schlimmer machen – außer, man tut nichts“, erläutert er das Ziel. Alle Teilnehmer erhalten eine theoretische Einweisung. Dann wird an Trainings-Phantomen nach dem „Prüfen-Rufen-Drücken-Prinzip“ – also ohne Beatmung – geübt.

Oberarzt Dünnebier, wie alle Weiterbilder ehrenamtlich am Projekt beteiligt, sieht die Klassenstufe 7 als ideales Alter: „Je früher wir anfangen, desto eher werden Ängste und Hemmungen bei den Jugendlichen abgebaut“, sagt er. Andere Länder machten es vor, regelmäßiges Training mit Schülern zeige zum Beispiel in Skandinavien gute Ergebnisse. Dort sei, so der UKL-Experte, Wiederbelebung seit Jahrzehnten in die schulische Ausbildung integriert. „Die ersten Minuten sind entscheidend für das Überleben des Betroffenen“, betont Dünnebier, „wir könnten tausende Menschenleben retten, wenn die Wiederbelebungsrate durch Laien höher wäre!“

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 58 ist da: Ein Mann mit dem Deutschlandhütchen, beharrliche Radfahrer, ein nachdenklicher Richter und ein hungriges Leipzig im Sommer 1918

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