„Naturschätze abseits der großen Touristenströme, die unsere Städte besuchen, werden viel zu wenig geachtet. Auch darum freue ich mich, dass wir heute die Gelegenheit haben, Erreichtes zu würdigen und Kommendes auf den Weg zu bringen.“ Das sagte Umweltminister Thomas Schmidt heute (30. Oktober 2018) bei der Abschlussveranstaltung des Naturschutzgroßprojektes „Bergwiesen im Osterzgebirge“ in Zinnwald.

Im Jahr 1999 hatte der damalige Weißeritzkreis gemeinsam mit seinen Projektpartnern – den Städten Altenberg und Geising sowie dem Förderverein für die Natur des Osterzgebirges – die Herausforderung angenommen, ein Naturschutzgroßprojekt von bundesweiter Beachtung und Bedeutung anzugehen. Anspruchsvolles Ziel war es, die Kulturlandschaft im Osterzgebirge mit ihrer Wiesen- und Steinrückenlandschaft rund um Altenberg, Geising und Fürstenau durch vielfältige umweltgerechte Bewirtschaftungsmaßnahmen wiederherzustellen und weiter zu entwickeln.

„Beachtliches ist erreicht: Auf einer Fläche von 1 800 Hektar – immerhin so groß wie 2 500 Fußballfelder – wurden große ungestörte Lebensräume aus Bergwiesen, Nasswiesen, Steinrücken und Mooren geschaffen. Dadurch konnten sich die hier lebenden etwa 70 gefährdeten Tier- und Pflanzenarten deutlich besser entwickeln, darunter Wachtelkönig, Birkhuhn, Trollblume, Arnika und Karpatenenzian“, so der Minister.

„In den knapp 19 Jahren des Projektes haben Bund und Freistaat Sachsen mehr als zehn Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt. Das Geld ist gut angelegt. Heute ist das Naturschutzgroßprojekt nicht nur ein Plus für den Naturschutz, den Tourismus und die Region“, betonte der Minister. „Das größte und wichtigste Plus für mich ist das Miteinander – das Zusammenwirken von Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus. Nicht nur die Natur hat davon profitiert. Landwirte erhielten mit der Pflege ein neues Standbein, der Tourismus profitiert von zusätzlichen Besuchern“.

Das Naturschutzgroßprojekt befindet sich nun in einer Phase des Übergangs. Im Dezember 2018 endet die Projektförderung des Bundes. Die bisher erzielten Projektergebnisse und die naturschutzgerechte Entwicklung des Projektgebietes sind aber auch darüber hinaus nachhaltig zu sichern. Verschiedene Möglichkeiten dafür werden bereits vom Landkreis als Projektträger geprüft.

Eine der Möglichkeiten ist eine Naturschutzstation, die mit Unterstützung des Freistaates das Projekt weiterführen könnte. Die naturschutzgerechte Bewirtschaftung der Flächen soll künftig über die reguläre Förderung der Richtlinie „Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUK/2015)“ sichergestellt werden.

Naturschutzgroßprojekt „Bergwiesen im Osterzgebirge“ | http://www.bergwiesen-osterzgebirge.de/

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