. Längst ist es für viele Menschen selbstverständlich, ihren Alltag online zu organisieren. Urlaubsreisen werden im Internet gebucht, die Reiseverbindung mit dem Smartphone gecheckt und mit Freunden per WhatsApp kommuniziert. Aber auch im Bereich sozialer Dienstleistungen wird längst online gesucht, wenn es zum Beispiel um Haushaltshilfen für die alt gewordenen Eltern geht.

„Das Thema Digitalisierung hat inzwischen alle Bereiche der Gesellschaft erreicht“, sagt der Caritasdirektor für das Bistum Dresden-Meißen Matthias Mitzscherlich. Auch die Caritas müsse sich diesen Herausforderungen stellen.

„In ihrer Jahreskampagne 2019 hat die deutsche Caritas das Problem aufgegriffen. Unter dem Motto ,Sozial braucht digital‘ lädt die Caritas dazu ein, sich mit den Auswirkungen der digitalen Transformation in der sozialen Arbeit auseinanderzusetzen“, so Mitzscherlich. Die Kampagne wolle außerdem zeigen, wie vielfältig schon heute digitale Tools genutzt werden“, so Mitzscherlich.

Digital braucht auch sozial

Die digitale Transformation wecke aber nicht nur Optimismus, sondern auch Sorgen. Beide Perspektiven hätten ihre Berechtigung. „Wer aber bei den Risiken stehen bleibt, ohne über Lösungen nachzudenken, blendet die Chancen der Digitalisierung aus“, so Mitzscherlich. Die Kampagne „Sozial braucht digital“ wolle beides tun: Die Chancen – gerade im sozialen Bereich – deutlich machen und dabei die Risiken in den Blick nehmen und Lösungen anbieten. Besonders in der Arbeitswelt würden sich für die Menschen vielfältige Veränderungen ergeben. Dies müsse gesteuert und gestaltet werden.

Projekt Tandem 4.0 in Sachsen/Onlineberatung in Dresden

Bereits im Juli vergangenen Jahres hat der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen zusammen mit dem Deutschen Caritasverband ein Projekt initiiert, das die Förderung digitaler Transformationsprozesse zum Thema hat und im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) „rückenwind“ gefördert wird.

Ziel der Förderung unter dem Titel „Tandem 4.0“ ist die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden in der Sozialwirtschaft, verbunden mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Organisationsstrukturen in den Einrichtungen, Diensten und Verbänden der Caritas. Mit dem Projekt sollen durch Digital-Coaches Veränderungsprozesse begleitet werden, die durch Digitalisierung angestoßen werden. An dem Projekt sind auch andere Caritasverbände im Osten Deutschlands beteiligt.

Dafür steht beispielsweise die Online-Beratung der Suchtberatung des Caritasverbandes für Dresden e.V., die seit nunmehr zehn Jahren dieses Angebot vorhält. „Mit der Online-Beratung ist ein weiterer Zugang zum Hilfesystem geschaffen worden, um den Weg aus der Sucht zu unterstützen“, betont Karin Tenbusch, langjährige Sozialpädagogin in der Dresdner Caritas-Suchtberatung.

Für Ratsuchende wird der Zugang erleichtert, Wege vor allem auf dem Land überbrückt, und es ist flexibler, da die Anfrage rund um die Uhr gestellt werden könne. Die Online-Beratung der Caritas-Suchtberatung in Dresden hat jährlich bis zu 90 Anfragen. Im Vergleich zur Beratungspraxis vor Ort wird die Online-Beratung stärker von Frauen genutzt. Der Zugang ist niedrigschwellig, kostenfrei und kann anonym erfolgen. Spätestens 48 Stunden nach der Kontaktanfrage erfolgt eine Rückmeldung.

Mehr Informationen zur Caritas-Onlineberatung stehen unter

https://www.caritas.de/onlineberatung
www.sozialbrauchtdigital.de

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