Wie gefühlte und wechselseitig hervorgehobene Tarifpartnerschaft in das Gegenteil umschlagen kann, zeigt die Zutrittsverwehrung des ver.di Gewerkschaftssekretärs Andreas Menzel zum Herzzentrum Leipzig GmbH. Der „konstruktive Dialog“ – im Ergebnis stand im Februar ein attraktiver Tarifvertrag – ist scheinbar Geschichte.

Was steckt dahinter? Menzel hat seinen Besuch pauschal und rechtzeitig für den morgigen Samstag angemeldet, um in der Zeit von 13 bis 17 Uhr gemeinsam mit Beschäftigten einen Stationsrundgang zu machen. Er wollte wissen, wie der Tarifabschluss angenommen wurde, welche Vorhaben noch offen sind und wie die generelle Stimmung bei den Beschäftigten ist. Natürlich sollten die Arbeitsabläufe bei der Patientenversorgung nicht beeinträchtigt werden – diese ausdrückliche Erwähnung liegt der Geschäftsführung vor.

In der Antwort des Arbeitgebers ist die Rede von einer fehlenden detaillierten Begründung für den Besuch. Auch sei die häufige Anwesenheit von ver.di in den letzten Monaten im Zuge der Entgelttarifverhandlungen doch ausreichend gewesen.

„Für mich ist diese Absage völlig unverständlich. Gab es doch in den vergangenen Monaten nie Beschwerden von Patientinnen und Patienten oder von Beschäftigten, wenn die Gewerkschaft im Haus war“, so die Reaktion des Gewerkschafters.

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