Das Schauspiel Leipzig stellt seine neue Spielzeit unter das Motto „Miteinander / Ensemble“ und zeigt insgesamt 24 Premieren und 23 Wiederaufnahmen. Intendant Enrico Lübbe: „Unser Motto spielt bewusst mit den unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes ‚Ensemble‘. Es betont den Zusammenhalt der Theatergemeinschaft ebenso wie das gesellschaftliche Miteinander. Theater ist einer der Orte, an denen sich Gesellschaft in großer Vielfalt begegnet. Wir wollen das Gemeinsame und Verbindende in den Blick nehmen, vielseitige Kooperationen sind unsere Schwerpunkte.“

Starke künstlerische Positionen bestimmen den Spielplan: Eröffnet wird die Spielzeit am 3. Oktober mit Heinrich von Kleists „Die Hermannsschlacht“. Regie führt der tschechische Regisseur und Theatermacher Dušan David Pařízek, der damit seine erste Arbeit in Leipzig zeigt.

Die beiden Hausregisseure Claudia Bauer und Philipp Preuss präsentieren je eine Inszenierung auf der Großen Bühne. Nach dem nordischen Faust „Peer Gynt“ und dem deutschen „Original-Faust“ widmet sich Claudia Bauer in dieser Spielzeit der russischen Faust-Paraphrase „Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow. Philipp Preuss wird Kafkas Roman „Das Schloss“ für die Bühne bearbeiten.

Mit „Mein Freund Harvey“ zeigt Schauspiel-Intendant Enrico Lübbe die legendäre Komödie der Autorin Mary Chase. Im Mittelpunkt steht dabei Harvey, ein großer, unsichtbarer Hase, der dem Protagonisten Elwood P. Dowd nicht von der Seite weicht und die Toleranz der Familienmitglieder dadurch auf die Probe stellt.

In der Spielzeit 2019/20 stellen sich im Schauspiel Leipzig viele neue Autorinnen, Regisseurinnen und Regisseure erstmals vor: die Regisseurinnen Katrin Plötner, Anna-Sophie Mahler, das Regieteam Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger sowie die Autorinnen Martina Clavadetscher und Alexandra Pâzgu, deren Texte in der Diskothek uraufgeführt werden.

Anna-Sophie Mahler inszeniert in der Diskothek ein Auftragswerk des Schauspiel Leipzig an die finnische Autorin Emmy L. Karhu: „ERIOPIS – Die unglaubliche Geschichte von Medeas überlebender Tochter“, eine feministische Weiter- und Überschreibung des Medea-Stoffes. Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger nehmen in ihrem dokumentarischen Projekt „Hundert Jahre Kohle“ die Geschichten und Folgen des Braunkohleabbaus rund um Leipzig in den Blick.

Zudem inszenieren Moritz Sostmann „Der gute Mensch von Sezuan“ von Bertolt Brecht und Paul Dessau, Markus Bothe „Medea“ von Euripides sowie Stephan Beer „Die Eisjungfrau“ von Hans Christian Andersen als das diesjährige Familienstück am Schauspiel Leipzig.

Mit der Produktion „Drei Tage auf dem Land“ geht das Sommertheater 2020 an vier verschiedene Orte im Stadtraum: Nach der Premiere am Torhaus Markkleeberg ist die Produktion zu sehen in Thekla am See, im Schönauer Park Grünau und im Kees’schen Park am Cospudener See.

Die erfolgreichen Kooperationen mit anderen kulturellen Institutionen baut das Theater aus: Das Leipziger Ballett zeigt im Schauspielhaus die Produktion „Triple Bill“. Mit dem Kunstkraftwerk Leipzig wurde nicht nur ein neuer Kooperationspartner gefunden, sondern auch ein Ort für eine besondere Inszenierung. „Der Vater“ wird zu einer multimedialen Betrachtung über das Überdauern von Wissen und Menschen und die Frage, wie wir in unserer Gesellschaft alt werden wollen.

Mit zwei Festivals widmet sich das Schauspiel Leipzig dem künstlerischen Nachwuchs: Das Festival 4+1 gibt jungen Autorinnen und Autoren eine Plattform. Mit der Club Convention geht das Festival der Theaterspielclubs am Schauspiel Leipzig in die dritte Runde.

Die Spielstätte Residenz in der Leitung von Thomas Frank bietet den Produktionen und Akteuren der freien Szene eine künstlerische Plattform. Als Artists in Residence zeigen u. a. Jule Flierl & Mars Dietz (Berlin/New York), Daniel Kötter/Sarah Israel/Elisa Limberg (Berlin), Antonia Baehr & Lucile Desamory (Berlin), Kim Noble (London) und das Leipziger Kollektiv Alisa Hecke/Julian Rauter/Andi Willmann Produktionen in Leipzig.

Im Zuge der Wiederaufnahme von Claudia Bauers Erfolgsinszenierung „89/90“ werden die Expertengespräche unter der Moderation von Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung) fortgesetzt zum Thema „Dreißig Jahre später“.

Die zu Ende gehende Spielzeit 2018/19 war mit Einladungen zum Berliner Theatertreffen, den Mülheimer Theatertagen, den Autorentheatertagen Berlin und zur Biennale Teatro Venedig laut Intendant Lübbe eine künstlerisch sehr erfolgreiche für das Schauspiel Leipzig, dessen Auslastung zum 30.04. bei 78 % lag (inklusive Gastspielen und Vermietungen: 79,9 %).

Weitere Informationen zum Spielplan finden Sie hier

Liebe Kinder, lernt aus meiner Geschichte! oder Warum in unserer Welt nichts so eindeutig ist, wie es gern verkauft wird

Liebe Kinder, lernt aus meiner Geschichte! oder Warum in unserer Welt nichts so eindeutig ist, wie es gern verkauft wird

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar