Mit einer mehrwöchigen Proteststaffel für Humanität und Solidarität durch zahlreiche Städte verleiht die SEEBRÜCKE ihrer Forderung nach einem Ende des Sterbens im Mittelmeer Nachdruck. Als Symbol für die dramatische Situation im Mittelmeer bringt die SEEBRÜCKE ein Schlauchboot in die Innenstädte, mit dem Schutzsuchende vergeblich versucht haben, der libyschen Hölle zu entkommen. Dieses Boot kommt nun auch in Leipzigs Innenstadt.

Am 13.05. um 17:00 Uhr wird das Fluchtboot in Leipzig auf dem Marktplatz aufgebaut. Das Boot zeigt sehr eindrücklich, welche Schicksale und welche Verzweiflung hinter Fluchtversuchen aus Lybien stehen. Bis 18:00 wird es Redebeiträge geben sowie die Möglichkeit, mit der SEEBRÜCKE Leipzig ins Gespräch zu kommen. Um 18:00 Uhr soll das Boot gemeinsam mit einem Demonstrationszug zum Neuen Rathaus transportiert werden. Wir rufen daher die Menschen Leipzigs dazu auf, sich am Demozug zu beteiligen oder auch nur mit ihrer Unterschrift auf unserem großen Transparent auf dem Markt ein Zeichen zu setzen.

Das Boot wurde von der durch die Europäische Union finanzierten sogenannten „libyschen Küstenwache“ abgefangen. Die Schutzsuchenden wurden in die libyschen Folterlager zurückgebracht. Die Crew der Sea-Eye fand das verlassene Boot und brachte es nach Deutschland. „Ob die Menschen mit anderen Booten die Flucht geschafft haben, ob sie noch in libyschen Lagern interniert oder tot sind, werden wir nie erfahren,“ so Markus Groda, der mehrfach für Sea-Eye bei der Seenotrettung im Mittelmeer aktiv war.

Neben dem Schlauchboot trägt die SEEBRÜCKE ein Transparent von Stadt zu Stadt, auf dem alle Menschen mit ihrer Unterschrift ein Zeichen gegen die unmenschliche Abschottungspolitik der Europäischen Union setzen können. Angesichts des Sterbens im Mittelmeer fordern wir die europäischen Regierungen und die Bundesregierung auf, sich endlich zu ihrer humanitären Verantwortung zu bekennen und dafür zu sorgen, dass kein Mensch mehr im Mittelmeer ertrinken muss.

Die SEEBRÜCKE sowie die SEEBRÜCKE Leipzig fordern

  • die Schaffung sicherer Fluchtwege und die Gewährleistung einer menschenwürdigen Aufnahme von Menschen auf der Flucht,
  • die Anerkennung und Unterstützung der Arbeit der zivilen Seenotrettung auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen und das Ende der Kriminalisierung der Seenotretter*innen,
  • das Ende der Unterstützung der sogenannten „libyschen Küstenwache“ durch die Europäische Union und den sofortigen Stopp der völkerrechtswidrigen Rückführungen von Schutzsuchenden in das Bürgerkriegsland,
  • einen festen europäischen Mechanismus zur Aufnahme von Menschen, die aus Seenot gerettet wurden, um wochenlange Hängepartien zu verhindern,
  • eine Gesellschaft, die nicht auf Abschottung und Abschiebung setzt, sondern sich der Menschenwürde, Solidarität und Bewegungsfreiheit verpflichtet,
  • dass Kommunen, die sich zu  Sicheren Häfen erklärt haben, die Möglichkeit haben, zusätzlich zur Verteilungsquote aus Seenot gerettete Schutzsuchende aufzunehmen.

Hintergrund

Die SEEBRÜCKE organisiert die Proteststaffel für Humanität und Solidarität zwischen dem 26. April und 19. Mai 2019. Dabei werden 15 Städte angefahren, darunter Hannover, Leipzig, Erfurt, Potsdam und Berlin. 

 

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